17 – Ostern 2024 – 4 – Im Regen zu den Inseln, Geojedo und Namhae

Von Ulsan nach Geojedo und Namhae

Ich finde das Hotel und man ist so nett, all meine Klamotten in den Trockner zu packen. Brauche also keine Wäscheleine spannen. Hab eine dabei. Leider gibt es kein Restaurant und die Sauna ist aus. Eins von beiden lässt sich gleich lösen, in 40min ist die Sauna warm. Essen bestelle ich mit „Shuttle“, was etwas länger dauert wegen Adressproblemen. Das Pho kommt jedoch mit Massen von Zwiebeln, nicht so schön, muss pulen. Für die Sauna und die Pools aufm Dach bleibt noch etwas Zeit, es regnet, aber nicht nur ich bin hier oben. Laut Booking ist es das einzige Hotel mit Sauna auf der ganzen Insel (Goeje). Tolle Lichter machen das Ganze trotz des Wetters zu einem schönen Erlebnis. Vorm Schlafen gibt es noch „Jurassic Dominion“ aufm Tablet (was keine Probleme mit Full-HD-Videos hat), Tagebuchschreiben, bei guter Aussicht einschlafen.

Heute gibt es einen Ausflug ohne Gepäck, die erste Unterkunft, wo ich mehr als eine Nacht bleibe. Das Wetter ist gut, leicht diesig, aber regenfrei und nicht kalt. Erst jetzt sehe ich, wie schön die Gegend ist, durch die ich gestern im Regen musste. Wunderbare Kirschblütenalleen, wieder blöde geriffelte Straßen, der Blinker blinkt lustig weiter nur rechts, ich decke die rechte Seite mit nem Schal ab, damit man es nicht sieht, der Blinker geht teilweise auch nicht aus, wenn man den Schlüssel abzieht. Gerade, als ich darüber nachdenke, wie ich das dann über Nacht mache, geht er ganz aus. Nur nicht anfassen, dann lieber gar nicht blinken. Das normale Abblendlicht hat nie funktioniert, ich fahre mit Fernlicht. Auf zur Seilbahn. Zu. Aus Sicherheitsgründen! Angeblich zu viel Wind – nun ja, es ist schon winig heute, aber erst am Nachmittag. Egal, ab zum „Windy Hill“, der hat garantiert nicht wegen Windes geschlossen 🙂 Es ist eine Klippe mit einer Windmühle und nem fast mediterranen Flair, schöner kleiner Spazierweg – ich mache einen 360°-Walk. Schön hier, aber es zieht sich zu, also los. Tanken, Oktopusreis und zurück in die Hotelsauna. Die zweite Pho-Portion, schon ohne Zwiebeln wartet noch auf mich.

Hier hätte ich noch bleiben sollen – nun denn, auf nach Namhae! Blinker blinkt ab und zu unnormal, Reise nach Namhae ohne Zwischenfälle (außer Blinker).

Namhae

Freue mich auf das „Ananti“, das beste Hotel auf Namhae, für das ich verhältnismäßig günstig ein Zimmer bekommen konnte. Komisch war beim Buchen nur, dass das „Ananti“ verschiedene Namen hatte. Aber das kenne ich ja aus Pusan schon, verschiedene Vorbesitzer und immer neuer Name.
Nur: „The Ananti“ hat keine 2 Namen: Das Navi führt mich zu einem „The Beach Hotel“ (so stand es auch in der Buchung auf Check24). Ich habe das falsche Hotel gebucht! Wie konnte das geschehen? Ich schaue nach und tatsächlich sind die Bilder nicht zugehörig zum Beach Hotel, sondern gehören zum Ananti, wenn man sie anklickt, gelangt man auch da hin. Das ist doof. Ich schaue mir einen Raum an im Beach Hotel, riesig, leer, etwas für Großfamilien im Sommer! Nä, hier bleibe ich nicht. Ich checke nicht ein, ist eh noch zu früh dafür. Auf Booking.com ist im Ananti alles ausgebucht. Ich fahre trotzdem hin. Keine Zimmer, alles ausgebucht. Ein riesiger Komplex und alles ausgebucht. Ich setze mich in die Lobby und suche etwas in der Nähe.

„The Terrace“ sieht ganz nett aus, modern, sauber, gute Bewertungen. Nur 3km entfernt und es stellt sich als gute Wahl heraus! Nicht ganz so modern, aber auch kein Charme aus den 80ern. Große Terrasse (daher der Name), Blick auf die Bucht bzw. Minihafen, bin derzeit einziger Gast, schöne Sicht, warm, Familienbetrieb, wie es aussieht, auch ein Café, aber das ist geschlossen, keine Lobby. Hier verbringe ich das Osterwochenende. Werfe die Klamotten ins Zimmer und fahre ein wenig durch die Gegend. Sports Complex mit Hotel (zur WM damals war das hier das Teamhotel der Dänen, hat angeblich auch ne Sauna, checke das aber nicht). Am Fährhafen gibt es ein Restaurant, Nengmyeon mit rohem Fisch – mega lecker!
Die halbe Nacht sitze ich draußen und schreibe auf WhatsApp über mein Hotelschicksal. Gerade, als ich Screenshots schicken will, sehe ich, dass im Ananti Zimmer frei sind für 80Euro! Aber wer weiß, ob das wieder so eine falsche Verlinkung ist. Bei der Gelegenheit schreibe ich der digitalen Assistentin von Check24 einen Satz darüber, dass ich aufgrund der Fotos falsch gebucht hatte und deshalb doppelt buchen musste.

Der nächste Tag bedeutet Rumfahren, Kirschblüten anschauen und bestaunen, Ausflug in das Deutsche Dorf. Schöner Weg, überall blüht es weiß. Im Dorf ist es voll, nur 2x treffe ich Deutsch sprechende Koreaner an hier, obwohl das doch ein Auswandererdorf sein soll (vielleicht leben die einfach nicht mehr?), ich bin aber der einzige Deutsche. Kinder bemerken mich, Erwachsene nicht. Parke meinen Roller irgendwo zwischen den Geschäften, frage nach dem Weg zur Mikrobrauerei vor Ort. In der Brauerei gibt es statt 14 nur 2 Sorten Bier zum Mitnehmen. Von einer Sorte bekomme ich die letzte Büchse und probiere einen 4er Sampler, 4 minikleine Gläschen, mehr darf auch nicht 😉

Wetter ist nach wie vor toll, mache viele Bilder, schnell noch nen Abstecher in einen Zypressenwald (kommen Zypressen aus Zypern, kommt Koriander aus Korea?), eine duftende Seife kaufe ich im Zypressenwald, dann geht es wieder zurück in die Unterkunft. Tücher mit Wanderkarten bekomme ich leider nicht.

Auf dem Weg liegt das American Village, was aber langweilig ist, da gibt es gerade mal ein Café, that‘s it. Fahre kurz runter zum Kieselsteinstrand und fasse das Wasser an. War also auch im Meer.

Futter und Popcorn gekauft (war zu viel, blieb nächsten Tag im Raum). Sonnenuntergang, diesmal bin ich alleine. Timelapse-Video dazu. Schön. Doch noch ein guter Ausgang. Auch ohne Luxus!


Nächster Tag – jetzt beginnt schon die Rückfahrt!

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16 – Ostern 2024 – 3 – Donghae nach Ulsan

Down the Coast: Donghae – Ulsan

Die Küstenstraße 7 ist auf einem Teilstück „verautobahnisiert“, das Navi macht aus 246km stolze 313km, weil es kleine Straßen mit Speedbumps nicht mag. Aber nöö, kein Ausflug/Umweg über die noch schneebedeckten Berge! Ich gebe einen Wegpunkt in einem an der Küste gelegenen Dörfer ein, das Navi kann doch „geradeaus“ und führt mich auf eine kaum befahrene Parallele zur 7 (die ich immer mal wieder kreuze). Geil, dicht am Meer, teilweise nur 10m vom Strand entfernt, Serpentinen, Pavillons an Aussichtspunkten auf dem Weg, schöne Fotos und Sonne! Alles gut, auch wenn es ein zeitlich gesehen ziemlich langer Weg nach Ulsan ist. 4h 15min bin ich unterwegs, sagt der „driving record“ aufm Handy. Plus Anhaltepausen.

Als ich in Ulsan ankomme, finde ich das Djimjilbang nicht. Frage eine Passantin, die mir helfen will, aber sie findet das „Myeonggung Healing Center“ auch nicht. Ich muss lachen, als sie mir das Krankenhaus zeigt! Ja, das ist auch irgendwie ein „Healing Center“ 😀
Der Grund, warum wir es nicht finden, ist einfach: Es ist so klein! Ein schmaler Hauseingang, ein paar Zimmer in der 2.Etage. Alles ganz niedlich und von einer einzigen Frau gemanagt. Es ist das kleinste Djimjilbang, in dem ich je war! Eintritt kostet 20.000 Won, das sind ca.13,50 Euro. Die „Djimjilräume sind keine, es stehen drei Liegekabinen, deren Böden beheizt sind, in einem Raum, in dem auch 2 Massageliegen stehen und zwei Beinrüttler – geile Teile! 😀 Das Ganze hat den Charme eines besseren privaten Hostels, die Schlafmöglichkeiten im Schlafraum bestehen aus Doppelstockbetten, die mit weichen Kuschel- und Heizdecken ausgestattet sind. Duschen gibt es in einer Duschkabine für Männer und eine bei den Frauen. Die Djimjilbang-Eier dürfen nicht fehlen, drei kosten 2000 Won.

Ich gehe erstmal essen, denn außer Ramyeon gibt es im Djim nix. Ich finde ein Kalguksu-Restaurant und esse ein „würziges“ (Google Lens) Kalguksu. Das ist verdammt lecker!
Nach dem Essen genieße ich die geniale Massageliege, die entspannenden Kabinen und den lustigen Beinrüttler. Außer Tagebuchschreiben hab ich nichts mehr vor. Mit zwei Koreanerinnen, die den Nachmittag/Abend hier verbringen, unterhalte ich mich per „Papago“, der Übersetzer-App. Ich habe ja Übersetzungskopfhörer, aber die hab ich noch nicht benutzt. Lustigerweise sehe ich auf Facebook ständig Werbung von der Firma. Warum nutze ich die nicht? Die Frauen sind 21 und 43, Nichte und Tante. Sieht nicht aus wie 43, eher 34, ist CEO von einem Warenhaus, Taekwondo-Kämpferin, Hanbok-Model (tolle Fotos!) und …Poledance-Lehrerin (tolle Videos! 😀 ), wir tauschen Kakao-IDs aus (WhatsApp nutzt hier niemand), sie gehen nach Hause und ich ins Kuschelbett.

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15 – Ostern 2024 – 2 – Regen, Somatit und Schnee

Schnee und Meer – Pyeongchang – Donghae

Am nächsten Morgen wird klar: Heute Vormittag passiert nix, es schneit und alles ist weiß! Ich buche während des koreanischen Frühstücks ein Hotel in Donghae, schaue die letzte Folge „3 body problems“ im Schlafraum und habe um 12 Uhr eine Behandlung im Somatit-Bad. Strange: Ich komme mir vor wie im Film Abyss, wo die Leute flüssigen Sauerstoff atmen sollen und damit kämpfen, unter Wasser zu „atmen“ – nun, bei mir ist es nur, unter Wasser die Augen offen zu halten, denn nur die Nase soll rausschauen! Struggle, aber es gelingt. Komisch, sogar Blinzeln geht und nix brennt! Wunderwasser! Nach 20min (kam mir mehr vor, schwer zu sagen…) dann Aufrechtsitzen, danach 5 min aufm Bauch (unbequem!), Sicht kommt langsam wieder zurück aus dem Wunderland. Als es vorbei ist, ist auch der Schnee weg.
Schnell los, denn in der Nacht soll es wieder schneien und dazu frieren! Zunächst schaue ich mir das Klassenfahrtsgelände an, ist nur 5km entfernt. Mache kurz Fotos und Video, dann endlich echte Urlaubsreise!

Dieser Teil der Reise ist ein Schneemärchenwunderland! Blauer Himmel, schwere, schneebedeckte Zweige und Äste an den Bäumen, herrliche Straßenführung! Aber sehr kalt, max. 3 Grad.

Aber, anders als bei anderen Touren, halte ich recht oft an und mache Fotos. Fahre teilweise zurück, um Fotos zu machen, damit ich mich später nicht ärgere! Das war damals in Finnland beim Straßenschild nach Murmansk später ganz schlimm. Moment verpasst, weil nicht angehalten! Soll nie wieder sein!

Unterwegs höre ich Phil Ochs, Sommerabendlieder und Wolfsheim (sind auch Pearl Jam und R.E.M. dabei? Muss nächstes Mal die Playliste besser vorbereiten!). iPod wird getestet.

Wenn man an die Ostküste von Korea fährt, muss man durch ein Gebirge. Jeder Pass aus den Bergen – Blick aufs Meer – ist immer wieder genialer Ausblick (der Blick vom Misiryeong-Pass ist aber immer noch die beste Sicht und Erinnerung aus den letzten 20 Jahren!) So geht es nach Donghae.

Das Hotel in Donghae hat einen geilen Ausblick, wenn auch nicht direkt am Strand gelegen. Aber, da ich eh einen Tag zu spät bin, spielt überhaupt nichts eine Rolle, da alles ungeplant ist. Das ist das Schöne hier – man fährt einfach los und, auch ohne eine App zu haben, die einem den Weg weist, findet man trotzdem einen Ort, an dem man gut unterkommt (Love Motels, wo sich junge Koreaner/innen treffen, um sich besser kennenzulernen – das hat sich seit damals nicht geändert, kosten immer noch nur 30-40.000 Won = 20-27 Euro), allerdings helfen die Apps, etwas Besseres zu finden 😀 Ich habe dieses Hotel gefunden, weil es günstig für die Nacht ist und eine Sauna in der Nähe ist. Die Sauna war mal ein Djimjilbang, es gibt viele Becken und Duschen, aber leider ist seit Corona alles nur noch Saunabereich. Schade. Scheiß Corona!!

Neben/vor dem Hotel finde ich ein Hühnchen-Restaurant, so wie KFC, aber besser, mehr und leckerere Auswahlmöglichkeiten, ich wähle das zweitschärfste Essen und das schärfste. Zunächst kommt das schärfste Chicken nicht, ich frage nach und als es dann kommt, ist klar, dass die andere Option die bessere ist. Das Hühnchen ist zu scharf, allerdings ist es das, was ich als erstes aufesse, ja, denn es ist super lecker! Den Rest nehme ich mit, da meine Zunge meint, dass sie jetzt erstmal genug hat. Am nächsten Tag hab ich nun leider keinen Platz, muss leider die „Doggy Bag“ dalassen. Schade um die toten Hühner.

Nachts am Strand. Man muss über die Straße, das dürfte tagsüber tatsächlich ein Problem sein, denn sie scheint sehr stark befahren zu sein. Kein Problem um die Zeit. Am Strand dann 3 große Wunderkerzen gekauft, keine Feuerwerkskörper this time, in den Schaukeln und anderen Sitzgelegenheiten am Strand bildet sich Frost, d.h. man sitzt nicht gemütlich dort. Schöne Nachtfotos gibt es dennoch.

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14 – Ostertour 2024 – 1 – Ein Scooter down, einer darf nicht, einer doch

24.3.24

Ostern 2024 – Zwei Wochen frei! Das war schon vor Dienstantritt eins meiner Ziele: Rollertouren machen in den Ferien, nicht ins Ausland fliegen. Zwei Wochen in Korea – hoffentlich bin ich nicht enttäuscht durch irgendwas…

Start am Sonntag früh – Wochenendurlauber fahren wieder rein nach Seoul, aber auch eher später. Gut für mich, weniger Verkehr in meine Richtung.
Der Roller im Flur unten zeigte keinen einzigen Ölfleck beim letzten Check – ein Omen? Tags zuvor war eine Pfütze entstanden, aber das war wohl vom Regen, also keine Sorge, denn am Roller war alles trocken.

Los geht es – voll gepackt raus aus Seoul, am Rollerhändler vorbei. Turbo Motors hatte mir beim letzten Check versichert, dass mit dem Öl alles ok wäre.

Ich komme gut voran, es ist mehr Verkehr unterwegs als gedacht, vor allem Motorradfahrer, um so weiter man rausfährt. Streetfighting dennoch, aber ich habe 400ccm!

Für die Tour hatte ich die Idee, als Navi ein Tablet (und als Backup beide Handys). Dafür gab es auf die letzte Lampe noch eine RAM-Halterung für das Tablet, dadurch habe ich eine große Übersicht, das Handy weist als Alternative und Backup weiter den Weg. Teilweise liegen beide auseinander, finden aber immer wieder zusammen.

Endlich auf der Flußrandstraße – hier hat man bei weniger Verkehr das Gefühl, schon „draußen“ zu sein. Heute ist wenig Verkehr, nur sehr viele Biker sind unterwegs.

Das Wetter ist fantastisch, heute werden max. 23°C. Ein Biker will mir wohl imponieren oder einfach nur vorbeischnöseln, well, 400ccm coming up! Kay, was machst du? Hab ihn schnell ein, immer wieder schnell dran. Ob er es bemerkt, dass er mich nicht loswird? Eigentlich macht es keinen Spaß. Ja, der Roller schafft das. Über 130 km/h kein Problem, Benzinverbrauch wahrscheinlich hoch. Aber war der Roller nicht vorhin an der Ampel kurz ausgegangen? Hmmm. Okay, erstmal runterfahren von der Bikerstraße hier und dann alles easier angehen. 

Fahre runter – Der Roller geht aus. Und nicht wieder an. Die Öllampe leuchtet, der ganze Roller ist am hinteren Teil ölverschmiert, wie damals, als die Kairoer Werkstatt den Öldeckel vergessen hatte, der ganze Hintern glänzt, es tropfen noch ein paar Tropfen irgendwo raus, dann hört auch das auf. Na toll! Das sieht nicht gut aus.

Da stehe ich nun, viele Biker fahren an mir vorbei. Einer sieht mich und kehrt wieder um – ein BMW-Scooterfahrer – und fragt, ob er helfen kann. Kann er nicht, aber danke für den Versuch! Auf nen Sonntag hat nix auf. Ich rufe Jaehan an, wieder soll er mir aus der Patsche helfen. Er ruft eine Werkstatt an und versucht, etwas zu erreichen. Optionen: 1. Roller stehen lassen, morgen neuen bringen lassen (wie damals in NZ), Pension/Motel/Hotel ansteuern per Taxi oder 2. Roller lokal reparieren lassen, Pension/Motel/Hotel ansteuern, 3. Fremdfirma ordern (Turbo Motors wird heute nicht mehr aktiv), bezahlen und zurück nach Seoul, dort neu verhandeln am Morgen.

Die Gegend hier ist eigentlich sehr schön, ein Fluss mit Staustufen, das Wetter passt, der erste richtig schöne Frühlingstag, es sind 23 °C. Hunderte Biker passieren diese Stelle, es geht in alle Richtungen, die meisten wenden und fahren wieder auf die Straße, von der auch ich gekommen war. Allein hier wenden mds. 500 Biker, Harley Clubs, Royal Enfields, gemischte mit Tmaxes (dem 550er Scooter von Yamaha), BMWler,Honda Cups, solo, Partner, Klein- und Großgruppen. Perfektes Wetter. Keine Wochenendurlauber, aber Wochenendbiker.

Die lokale Werkstatt sagt: „Better call Seoul“, also wieder saurer Apfel. Rückfahrt ist sehr nett, tolles Licht, netter Fahrer. Sein elektrischer Transporter hat noch 52% Akku. Sehr entspanntes Fahren. 130.000 Won (90 Euro) kostet der Spaß. Ich bin schneller zurück als beim Weg dorthin. Der Fahrer fährt zu Turbo-Motors, wo der Chef gerade den Laden zumachen will – perfect timing! Hier ist dein Scheißroller! Mach was draus! Bin morgen wieder da! Der Fahrer fährt mich mit meinem ganzen Schrapel noch nach Hause, da hat er noch 19% Akku. Hoffentlich kommt er gut zurück (nach Gyeongi, nicht Seoul…).

Ich beschließe den Abend auf meiner Balkonterrasse, ein richtig schöner, lauer Frühlingsabend. „3 body problem“ auf Netflix, 2-3 Folgen , als es frischer wird, schalte ich meine Heizweste ein (bei 12°C).

Am nächsten Morgen wird der Händler Turbo Motors angesteuert. Ich brauche ein Ersatz-Bike für meine Urlaubsreise. Alles klar, den 350er Aprilia rausgesucht, den er mir schon beim ersten Mal verkaufen wollte, umpacken, vollgeladen mit den Sachen aus meinem Roller. Fehlt nur noch das Nummernschild. Dann stellt er mir die Frage, wie ich für den Roller zahlen wolle – naja Karte, klar. Aber Moment! 4 Millionen Won? Ich will den ja nicht kaufen!

Missverständnis, mein Freund, du hast mir 2x nen Roller verkauft, der nicht in Ordnung war, einmal bin ich fast durchgekommen, einmal nur 60km, mach mir mal ein Angebot! Kunden kommen rein, er ist nicht mehr ganz bei mir. Ist mir egal, der Regen hat schon begonnen, da es eh länger dauern wird, macht es keinen Unterschied, wann ich loskomme. Nur so ca. 150km bis Pyeongchang, meinem ersten Stopp, ich warte.
Die Arbeiter haben in der Zeit den weißen Aprilia auf Vordermann gebracht, Ölwechsel inklusive, jetzt warte ich auf das Nummernschild. Ich zum Chef: „Meister, ich sitze auf gepackten Taschen, ich fahre heute in den Urlaub! Die nächsten, mds. 10 Tage bin ich in Korea unterwegs in meinem Urlaub!“  Chef: „Ich kann dir den Weißen ausleihen für 10 Tage, macht, 1.000.000 Won.“ (680 Euro!) Ich: „Nee! Ich bezahle, von mir aus, die Anmeldung für den weißen, aber nicht den Roller selbst!“  Er reagiert nicht, Regen, Kunden, ich gehe zum Nachbarhändler.
Zum Nachbarhändler: Was kostet dieser Burgman da und wieviel Kubik hat der? 200 oder 250, nicht ganz klar, welches Jahr? 2021. Also eher 200ccm, aber 2021! Werkstatt ist im Hinterbereich, also nicht nebenan oder hintendran. Ich: „Ich brauche nen Roller fürs nächste Jahr, mein Händler nebenan macht keine Anstalten.“ Dieser: „Ok, bin bei dir. 3,5 Millionen Won für den 200er.“ Ja, das wäre ne Alternative. Wie lange dauert Registration, wann könnte ich mit dem losfahren? 13 Uhr (1,5h) wäre möglich.  Ich: „Komme wieder.“

Mittlerweile hat mein Händler gemerkt, dass ich es ernst meine und lässt meinen Roller jetzt reparieren! Leider ohne Erfolg, ich beobachte die netten, armen Angestellten. Mittlerweile haben sie gemerkt, dass sie meinen Roller nicht werden reparieren können heute Nachmittag. Ich bin drauf und dran, den Burgman einfach zu kaufen (hatte schon gedealt, dass der Nachbarhändler das Gefährt in einem Jahr zurücknimmt, das wäre cool für das nächste Jahr: keine Sorgen!), da kommt mein Turbo Mann und meint, der weiße Roller stände zum Verkauf, den könne er mir nicht geben.

Nix zu machen. Ich: „Du kauf ihn zurück und gib mir Geld!“ Er: „Nein. Reparieren, 2-3 Tage.“ Ich: „Keine Zeit, ich fahre heute los! Hätte heute schon in Donghae sein sollen (halbe Lüge, ich wollte am Tag darauf, bissel Druck muss sein). Er zaubert einen SYM GTS 300 hervor. Wird fit gemacht von den Angestellten. Alles wird wieder umgepackt, vom weißen in den 300er Roller, der Koffer reicht nicht, ist zu klein. Bereit loszufahren, aber Koffer wird erst noch ausgetauscht (größerer, SHAD, wie mein eigener), das ist okay, jetzt passt alles.

Letzte Nachfrage: Ist das jetzt ein Ersatz oder hab ich den jetzt „ersatzgekauft?“ „Nein, ist immer noch mein (Händler) Roller.“ Was bezahle ich? „Nur Reparatur.“ Komme ich jetzt endlich los? Grenzen sind ausgelotet. Der Nachbarhändler erklärt mir: „Der 300er SYM ist weniger wert als der 400er Kymco.“ Nun ja, der 400er ist ja nun eigentlich noch meiner, der 300er geliehen. Für den 300er wollte er mir ne Million geben, wie viel für den 400er? Come back first – fair. Der Burgman-Deal ist also noch offen. Hmm, nicht vergessen. Ich muss den Burgmanhändler (zunächst) vertrösten, denn mein Händler gibt mir den 300er for free. Naja, beinahe, nochmal 80.000 Won für Registrierung und 40.000 Won Versicherung oder umgekehrt.

Die Reise beginnt.

Heute regnet es natürlich, „Streetfighting“ raus, an dem ersten 24h-Laden gestoppt, aufwärmen mit Ramyeon, Miyokguk und heißem Büchsenkaffee aus dem Heizschrank, Sachen trotz des Regens noch relativ trocken.

Hinter Yangyang, an der Stelle vom Tag zuvor, kurz angehalten, Foto und weiter. Diese Strecke hätte ich gerne gestern gemacht! Zwar nix los, aber es ist ja auch keine Berufsfahrerstrecke und Motorräder sind erstens bei dem Wetter und zweitens zu dieser Zeit nicht unterwegs. Es regnet wieder etwas stärker. Es wird langsam dunkel. Normales Abblendlicht geht nicht! Nur so eine Spaßlicht-LED, Standlicht und Fernlicht. Ich fahr mit Fernlicht. Strecke ist klasse, aber es ist kalt und es regnet. Meine Muffs (die Wind- und Kälteschutzteile) sind durchnässt, halten aber gut was weg. Ich muss lachen, als Bodo Wartke „… an einem Sommerabend“ ein Lied über den Regen in mein Ohr trällert! Schon isses nicht mehr so schlimm!

Ohne weitere Vorkommnisse komme ich in der Region Phoenix-Park an. Jaaa, das Saunahaus hat auf! Das „Pheonix Dry Sauna Healing Center“ ist leer, ich bin der einzige Gast! Bekomme erstmal eine Tour, ziehe mich um, gehe erstmal essen. Der CEO des Ganzen spendiert mir einen Reis zu meinem Ramyeon (das einzige, was ich noch bestellen kann), immerhin.

Hiernach befolge ich die in der Tour erklärten Schritte: duschen, 20 min heißes Becken, 20 min heißer Raum mit Somatit (aus diesem Zauberzeug – so ne Art Terracotta, daraus besteht hier so ziemlich alles Besondere). Sogar das Trinkwasser wird mit Somatit vermischt. Man erwartet Wunder, Somatit soll das Wasser „strukturieren, Strom erzeugen, Sauna gibt es nicht, aber das ist okay. Ich bin der Einzige im Schlafraum! Noch etwas „3 body problem“ auf Netflix, dann Schlaf. Gut. Weil alleine.

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13 – Von Blumenläden, Nachtgeschäften und Motorrollern

Früher ging ein Nachhausespaziergang in der Nacht nur knapp 300m den Berg hoch. Jetzt sind es 2,5 – 3 km. Bergauf und bergab. Aber nicht gerade ungesund, Bewegung tut gut. Egal, wie viel man getrunken hat. Da Nachtbusse um diese Zeit zwar nicht sehr selten, aber zu ungünstigen Orten fahren, von denen man nach Hause auch wieder irgendwo nen Berg hoch muss, geht man am besten gleich direkt nach Hause. Ab und zu ist auch ein Taxifahrer noch bereit, diese kurze Strecke zu fahren.

Aber wenn man mal bewusst Nebenstrecken geht, weil man da noch nie war, findet man schon sehr interessante Orte. Zum Beispiel Itaewon-Class-Fans, die nachts um 2:30 Uhr vor dem Film-Danban (dem ersten in der Serie) posieren und Fotos machen. Hab ich auch schon. Nur Fans der Serie interessiert das, ansonsten ist ab und zu mal ein neues Restaurant/Café da drin.

Nicht nur an der Itaewon, auch woanders sind diese 24h-Läden ein Phänomen. Das koreanische Äquivalent zu deutschen Tankstellen (ohne Benzin aber immer auf) macht tagsüber kaum Sinn, es gibt in der Nachbarschaft immer irgendein Geschäft, das günstiger ist, aber abends und vor allem nachts staunt man nicht schlecht, wenn sich gegen 3 Uhr Schlangen an der Kasse bilden! Und die Leute warten geduldig, wenn gerade keiner da ist. Kann schon sein, dass in einem Nebenraum der oder die Angestellte ein Nickerchen macht. Wenn einem das Bier ausgeht, sind diese Läden ein „life saver“ 😀 Manche Leute haben überhaupt kein Bier im Kühlschrank, weil so ein 24h-Laden (genannt Pyeonuijjom) der Nähe ist. Getränke, Ramyeon, Snacks, ganze „Mittagessen“, man kann größtenteils vor Ort essen, die Mikrowelle benutzen, heißes Wasser kostenlos für die Suppen nehmen, Mülltüten kaufen, Kopfhörer, Nageletui, Hautcreme, Kondome, Nähnadeln, Akkupacks, Taschentücher, Süßigkeiten, Nagelknipser, Waschpulver und mehr erstehen. Sehr sinnvoll, die Dinger. Wenn sie da sind, geht man auch hin. Überall, zu jeder Zeit.

Vertrauen steht in Korea ganz hoch im Kurs. Wüsste nicht viele Orte, wo Selbstbedienungsläden so selbstverständlich sind. Neulich war mir kalt und ich wollt nur kurz irgendwo rein auf dem Nachtheimweg. Am Ende einer Seitengasse sah ich ein Licht. Es war ein Blumenladen! Offene Tür, Pflanzen verschiedener Arten und Preisklassen. Eine Geldkasse gab es nicht, ein QR-Code zum Scannen und eine Kreditkartenkasse zum Bezahlen und kein Personal war, was man antraf. Klasse. Kurz Aufwärmen war kostenlos. Klasse. Und alles liebevoll eingerichtet. Ich hoffe, sie machen genug Geld, um diesen Raum zu halten. Ein tolles Konzept!

Der 3Alley Pub hat wieder auf. Heißt jetzt „Itaewon Pub“. Passt. Hat eine „Gedenktafel“ innen, die an die Vorgeschichte erinnert. Habe mir T-Shirt und Sweatshirt gekauft. Gute Qualität. Von Coupang nur Billigzeug, teure Shirts aus Kneipen. Erinnerungswert inklusive.

An der Itaewon gab es am 29. Oktober 2022 eine Katastrophe: Über 150 Menschen sind knapp 150m von hier umgekommen, erdrückt in einer kleinen, schmalen Seitengasse, die ich selbst oft langgegangen bin. Als ich diese Bilder sah (Kalle erzählte mir davon), hielt ich es kaum aus vor Schmerz. An der Stelle, wo diese unfassbare Tragödie passierte (die Gasse ist eigentlich offen, war aber dennoch verstopft, weil wohl irgendwer gestürzt war und es einfach zu voll war, 10.000 Menschen wurden erwartet, über 100.000 waren es), gibt es jetzt ein Memorial, eine Lichtinstallation, sehr dezent, aber gut. Schade nur, dass ein Pyeonuijjom direkt daneben mit Sitzplätzen Individuen anzieht, die dort saufend und ignorant lachend sitzen. In die Fresse hauen!

Zu Seollal war ich mit dem Roller in Boryeong, Daecheon Beach. Boryeong, der Ort meiner ersten großen Rollertour (mit dem damaligen 250er Daelim Freewing) und der Ort, wo ich auf Oma kurz nach ihrem Tod mit Koreanern an einem großen Platz angestoßen hatte und kurz darauf die Waschbecken im Hotel verfärbt hatte mit meinem Reiseshirt. Etwas teureres Hotel diesmal, aber eine irre Sicht aufs Meer – das Schöne an der Westküste sind ja die Sonnenuntergänge! Kurzer Ausflug, auf dem mir der Motor auf dem Rückweg kurz zweimal ausfiel. „Muss wohl zur Werkstatt“, so mein Gedanke.
Die Zeit in Buryeong war schön, muss aber nicht nochmal, es gibt ja noch viel mehr! Man muss nicht immer nur Vergangenes wiederbeleben.
Auf dem Rückweg lief auch alles gut, kam gut voran, Musik auf den Ohren, nur fiel ab und zu der Motor aus. Und wieder. Und nochmal. Und dann ging nix mehr. So stand ich nun da. In the middle of nowhere. Jaehan angerufen, der Gute organisierte mir einen lokalen Mechaniker, der auf nen Feiertag rauskam und meinen Downtown abschleppte (100.000Won) und nicht reparieren konnte, denn: KEIN MOTORÖL! Da war echt etwas kaputt! Dabei war der Roller vor der Tour 2x in der Werkstatt, um ihn reisefertig zu machen! Da war ich ziemlich sauer! Nach ein paar Stunden kam die Abschleppung nach Seoul, meine Reise war vorbei. Abschiedsfoto vor meiner Wohnung/meinem Haus, als der Abschleppwagen den Berg hinabfuhr. Sollte den Roller 3 Wochen lang nicht wiedersehen…

Letztes Wochenende war Wandern angesagt. Eine Schülerin mit Freund, 3 Lehrer. Aber hat stattgefunden. Und war gut. Schöne kleine Wanderung zum Achasan. Hatte die 360°-Kamera mit, aber nur die Fotos sind etwas geworden. Bei der Videoeinstellung hatte ich irgendetwas geändert für Nachtaufnahmen und dadurch, dass ich die nicht vorher kontrolliert hatte, sind die Videos überbelichtet. Schade, denn sonst hätte man zwei ferngesteuerte Geländeautos bestaunen können, die von ihren Herrchen und Frauchen den Berg hoch gefahren wurden! Sachen gibt es…

Wir sind einen anderen Weg runter als hoch (es gab noch Mittagessen und einen Kaffee hinterher – beides spendiert!), also konnte ich erst beim Abstieg mal nachsehen, welche Saunen es in der Gegend gibt. Und was sagt mir Naver? Es gäbe eine Sauna namens „Silloam“ in der Nähe! Silloam (oder Siloam) – der Name meiner alten Djimjilbang-Sauna an der Seoul Station (in deren Gebäude jetzt ein Bürokomplex ist). Zufall? Nachfolger? Schwestersauna? Neben einer großen Kirche gelegen bot sich mir der Anblick eines Gebäudes, das das Zeug für ein großes Djimjilbang hätte! Drinnen allerdings die Ernüchterung: Djimjilbang gibt es seit Corona nicht mehr, in den Räumen wäre jetzt eine Kirche. Aber die Sauna – das ist Silloam 1:1! Die Schilder, die Schriftarten, die Farben, die Einrichtung, alles Silloam! Und dann: die Salzsauna! Der Pott mit Salz zum Einreiben! Hier war ich nicht zum letzten Mal! Ich saß kaum 5min in der Sauna, kam ein Koreaner herein und begrüßte mich auf Englisch. Wir kamen ins Gespräch und siehe da, es muss entweder Nachfolger oder Schwester sein- der Typ kannte Silloam aber erst, nach dem es an der Seoul Station zu machte, daher war es nicht ganz klar. Wie auch immer: Silloam lebt! Eigentlich sollte in meiner Saunaliste die 25 etwas besonderes sein, nun ist es die 24 🙂

Jetzt ist schon März und bald sind Osterferien. Seit 3 Wochen fuhr ich mit dem Bus zur Arbeit. Geht auch, sogar ganz gut, aber es dauert länger und man ist abhängig von Fahrzeiten. Ich hatte mir vorgenommen, der Werkstatt nicht zu schreiben oder nachzufragen. Aber dann tat ich es doch. ? ? ? war meine Message. Mehrere Male an folgenden Tagen. Dann: „Komm am Dienstag zur Werkstatt!“ Also ich hin, nichts erwartend. Und natürlich war mein Downtown nicht fertig! Im Gegenteil: Keine Teile, würde sehr lange dauern und sehr teuer werden (1-2 Millionen Won!). Tja, was machen wir denn dann? „Für 2 Millionen Won mehr kannst du den da haben“, meinte der Chef und zeigte auf einen recht neuen Roller. Nöö, ich möchte nicht neu kaufen. „Was gibst du mir für meinen?“ war mein Konter. Lacher von seiner Seite nun. Er bot mir dann einen 300er an, der da schmutzig und nichts sagend rumstand. „Nää, nicht. Wo ist denn mein Roller nun?“ „Ah, dort, der Roller!“ „Nein, das ist nicht meiner.“ „Dieser Roller, hier!“ „Nein, DAS hier ist meiner.“ „DIESER Roller hier!“ Dann verstand ich: Er wollte, dass ich DIESEN Roller eintausche gegen meinen. Und das war dann auf einmal gar kein so schlechter Deal mehr!

Vor mir stand ein Kymco Xciting 400i, 50 Kubik und 5PS mehr als meiner, mit Mesh-Sitzcover. Okay, bau mir meine Anbauteile und die Kofferhalterung an und ich nehme den! Gesagt, getan! 2 1/2 Stunden später fuhr ich mit diesem Roller zurück nach Hause! Was war alles geschehen? Ich hatte keinen Ausweis mit, keinen Stempel, kein Geld dabei, keine Versicherungspapiere! Trotzdem schafften „wir“ es, den Roller auf mich anzumelden, Nummernschild zu besorgen, Versicherung zu bezahlen etc. Happy grinsend fuhr ich nachhause. Okay, 50 Kubik mehr sind nice, aber der Roller hat keine Kamera (hatte mein alter), die Spiegel sind praktisch nicht zu gebrauchen, weil Designerspiegel und dabei miniklein, man sieht nix und hier und da fehlt eine Schraube, Kabelbinder helfen hier, der ein und andere Kratzer ist auch zu sehen. Und er hat keine große Scheibe. Was gar nicht so schlimm ist. Okay, im Moment schon, der Wind ist schon stark auf dem Oberkörper und den Händen zu spüren, aber bei letzteren nur vorderflächig, denn: Griffheizung (in 2 Stufen)! Das hatte der Downtown nicht! Ach und ABS! Und, wie ich den Kabeln unter der Sitzbank entnehmen konnte, auch Sitzheizung! Werde ich austesten. Mit dem Mesh-Sitzcover war das auf der kurzen Strecke zur Schule bisher noch nicht möglich zu bemerken. Es war ein Lieferfahrzeug, deshalb hat es schon ein paar km aufm Buckel, aber mein Burgi in DS ist auch in die Jahre gekommen und – macht mir das was? Nö. Der Xciting ist gut. Ist cool. Und hat mich nur nochmal 110.000 Won Registrierung & Co. gekostet. Kamera hab ich schon dazu gekauft.
Nun ist es in Korea eher ungewöhnlich, Fehler zuzugeben, ohne das Gesicht zu verlieren und das hat mein Shop auch gut vermieden. Der Chef meinte, er hätte das Öl „zu spät draufgepackt (Übersetzungs-App) und bat mir dieses Roller-Update an. Well done, my friend! Auf der ersten Heimfahrt mit dem Roller merkte ich, dass die Spiegel unbrauchbar waren. Auf Coupang bestellt (und heute gecancelt) und vor Ort schon gestern machen lassen, vermutlich die Spiegel vom Downtown, denn da fehltern sie zuletzt, dazu das Schutzblech vom Vorderrad (das schon beim Kauf kaputt war und nur noch auf 1/4 ganz war und hing) – Kosten: Null!
Daran kann man sehen, dass man als Kunde eben nicht egal ist. Und sie haben nicht „das Gesicht verloren“.

Gut für alle. Vor meiner nächsten Tour wird das Öl gecheckt!

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Geschützt: 12 – Back to Business

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11 – Pusan – Osaka – Kyoto – Tokio (4)

Tokio

25.12.23

Es ist beinahe überwältigend – da schaut man aus dem Shinkansen, zunächst Stadt, Stadt anders, Stadt, Stadt so, Stadt so, bissel grün, Stadt, mal ein Feld, etwas braun, ein paar Häuser, ein anderes Feld, wieder ein paar Stadthäuser, Stadt hört nie auf, ein paar die Sicht verdeckende Bauten, eine Kurve und plötzlich – erschlägt es einen fast: freie Sicht auf ein gewaltiges Etwas, was scheinbar plötzlich da war: der Fuji! Das Wort „majestätisch“ trifft es gut. „Gewaltig“ besser. Unfassbar, wie groß er wirkt, wie groß er IST! Ringsum ist es flach und alles scheint auf ihn zuzuströmen. Und dann diese enorme Höhe! Großartig! Allein dafür war die Fahrt nach Tokio es schon wert! Ich sehe ihn noch einmal wieder, jedoch auf besondere Art und Weise. Aber davon weiß ich jetzt noch nichts. Fotos, die ich schieße, zeigen nicht ansatzweise, was meine Augen und mein Hirn zusammenbrachten. Ich war nicht am Fuji, aber ich hab ihn gesehen. Nach der Mondnachtsicht auf den Mount Everest ist das die beste plötzliche Sicht auf einen Berg in my life ever!

Der Shinkansen kommt doch tatsächlich an Tokios Hauptbahnhof an! 😀 Der ist im mittigen Südosten. Ich muss zum mittigen Mittnordwesten. Das war jetzt so genau wie meine Japanischkenntnisse oder meine Selbstsicherheit in Bezug auf Public Transport in Japan. Aber ich bekomme das hin. Shinjuku ist bekannt. Sagt auch TripAdvisor. Nur, dass ich nicht nach Shinjuku muss. Aber so ähnlich. Mal sehen.

Ich finde es, es gibt drei. Ich fahre eine zu weit, muss eine zurück. Die große, vollwertige Shinjuku Station ist die dritte. Ich komme auf der Straße raus, 1 Block weiter ist mein Hotel.
Das Zimmer im Apa-Hotel Shinjuku Gyoemmae ist so klein, dass ich nicht einmal den Koffer irgendwo hinstellen kann! Ich schaue gegen eine Wand, null Ausblick, schlecht geschnitten, no space, für 100 Euro die Nacht! Im Fernsehen läuft ein Werbespot über das Hotel, warum die Zimmer so klein sind – wegen der Umwelt!!! Ja, sicher. Halbe Zimmer zum vollen Preis, weil die besser zu kühlen und zu heizen gehen. Alles klar! Tokio ist nicht nur unverschämt teuer, sondern auch noch unverschämt! Ich frage an der Rezeption nach einem Upgrade, aber alle Zimmer sind so klein. Letztendlich darf ich mir aus zwei weiteren Zimmern eines aussuchen – das hat Aussicht, wenn auch nur nach schräg rechts. Aber das ist nice. Ein Park und ein Turm, den ich von irgendwo kenne…

Der Onsen im Hotel, bezeichnet mit „Grand Spa“, ist auch nicht so grand. Eher klein (aber immerhin größer als mein Zimmer) und keine Sauna dabei. Nur heiße Becken. Eins innen, eins sort of draußen. Nun ja, immerhin. Mit nem von drinnen geborgten Stuhl kann man an der etwas kühleren Luft draußen doch die ein oder andere Minute verbringen.

Ich verpasse Yoshido! Damn! Wäre nur am Nachmittag gegangen, abends verlässt er Tokyo/Tokio wieder. Yoshido kenne ich von damals, Fahrt nach Russland, er und ich sprachen miteinander mehr Russisch als Englisch, ein Russe war noch dabei, der sprach etwas Deutsch, Winni Englisch und Deutsch. War schon lustig in Chabarowsk damals. Über Facebook hatten Yoshido und ich Kontakt gehalten über Jahre hinweg und jetzt wäre DIE Chance gewesen, sich wiederzusehen! Sollte nicht sein. Schade. Nächstes Jahr?

Mache gleich am Abend noch den ersten 360°-Walk in Tokio, im Grunde nur Shinjuku bis Shinjuku Gyoemmae. Ein bisschen „Cyberpunk“ ist da schon drin! Das wollte ich sehen! Tokio als „Night City“. Hoffe, noch viele solcher Bilder einzufangen. Hinter der Station ist der Turm dann ganz groß – es ist das, dem Empire State Building nachempfundene, NTT Docomo Yoyogi Building, immerhin auch 272 m hoch. Woher kenne ich den Turm?

26.12.2023

Shopping! Wenn auch nix kaufen. Aber durch YouTube weiß ich, dass hier der richtige Laden auf mich wartet, Yodobashi Camera Akihabara, ein Technik-Hochhaus, wo es ALLES gibt! Größter Elektronikladen in Japan – mal sehn, ob der mich noch überraschen kann, wo ich doch den Yongsan Electronic Market in Seoul (von früher) kenne! 9 Etagen mit allem Kram, japp, ist sehr viel, aber auch auf wenig Fläche, verglichen mit dem, was man von früher aus der Yongsan Station kannte. Floor Guide gefällig? https://aroundakiba.tv/shops/yodobashi/

Ich möchte nur das Insta Stativ kaufen, das scheint günstig zu sein, aber leider ist es ausverkauft. Das Einzige, was ich wirklich kaufen wollte… Nun ja. Unaufgeregt und nach chinesischem Essen (wieder nicht genug!) geht es zurück, nochmal Cyberpunk, nochmal Onsen und Schlaf.

27.12.2023

Was tun heute? Erstmal ausschlafen, Zimmerfrühstück, planen. Ich plane. Dabei fällt mir ein, woher ich diesen Turm kenne: „Lost in translation“, der Film mit Bill Murray und Scarlett Johansson. Den hatte ich damals gesehen, als ich selbst lost in translation war am Anfang meiner Koreazeit. VPN funzt, ich kann den Film trotzdem nicht schauen, Amazon und Netflix scheinen jetzt auch die Nord-VPN-Server zu kennen. Besorge ihn mir trotzdem irgendwie und schaue ihn dann später im Hotel. Die Filmlocations werde ich aufsuchen!
Heute erstmal Skytree, oh, es ist ja schon 14:30 Uhr! Dennoch, los, auf halben Wege beim Tokio Dome halten, Riesenrad fahren, weiter zum Skytree.

Die Sonne scheint prima, tolles Licht und klare Sicht! Könnte nicht besser sein! Bald ist Dämmerung, perfekte Stimmung. Und dann ist da die Schlange! 40-50 min Wartezeit, Baby. Das war wohl nix. Muss ich morgen wiederkommen. Schade.

Im Hotelonsen meinte ein junger Amerikaner (tätowiert und durfte trotzdem eintreten, obwohl es „Tattoo-verboten“-Schilder gab!) zu mir, dass es die beste kostenlose Aussicht auf den Gebäuden des Tokyo Metropolitan Government (Haus 1) gäbe. Und: Ja. Klasse! Man sieht zum Greifen nah das Park Hotel und ringsum ganz Tokio. Super Tipp!

An der Hauptstraße machen TikTok-Stars Musik (oder welche Social Media Platform hier auch immer gefragt ist), ich stehe vor einem deutschen Wirtshaus, aus dem Blasmusik aus Böhmen kommt, und das Plastik-Eisbein erinnert mich daran, dass ich Hunger habe. In einer Seitenstraße finde ich ein traditionelles japanisches Restaurant, dass mir Traditionelles serviert. Ich bestelle EXTRA groß und DOUBLE servings und werde dann einigermaßen satt! Bin der einzige Ausländer hier und der Chef und ein paar Leute klatschen, als ich ein traditionelles japanisches Essen bestelle (hier gibt es nur traditionelle japanische Speisen). Ein schönes Erlebnis. Wieder nicht billig, aber diesmal ist es echt und kein rip off.

28.12.2023

Am nächsten Tag steht der Sky Tree auf dem Programm. Höchstes Bauwerk Japans (634m) und drittgrößtes in der Welt. Für mich als Skyscraperfan ein Muss. Von unten megabeeindruckend, innen dagegen eher eine Enttäuschung. Nun gut, es war okay, aber natürlich war es ausgerechnet heute diesig, keine Fernsicht, Stahl, komisches Advertisingzeugs (wie kann man einen Stift kreieren, dessen Schreibspitze des Turms Basis ist und nicht die Antenne??!). Hab mir kein Andenken gekauft. Der Abeno hatte da mehr zu bieten. Schön teuer alles, aber das ist ja normal, nicht nur in Japan. Nach weniger als einer Stunde ist der Zauber vorbei. Schade, war nix.

Hier in der Nähe, in Asakusa, soll es einen netten Tempel geben, der im II.Weltkrieg nicht getroffen wurde. Der Sensoji Tempel wurde 628 erbaut und ist der am ältesten erhaltene Tempel in Tokio, lese ich nach. Im Eingang hängt eine 700kg schwere Glocke und davor und dahinter steht eine große Menge an Menschen, Touristen aus allen Ländern. Hier ist es so voll, dass ich mit meinem 360°-Walk kaum durchkomme. Rechts und links im Gewühl Frauen in Kimonos, die es kaum schaffen, mal allein auf ein Foto zu kommen. Und Japanisch ist das nicht, was die da sprechen! Klingt chinesisch. Weg hier!

Wohin? Ab in die U-Bahn, der Tokyo Tower ist diagonal in die andere Richtung. Ist gut zu finden, ein schöner aktiver Tempel befindet sich zwischen der Station und dem Turm. Es gibt auch andere Zugänge, aber dieser ist schön. Aus der Nähe betrachtet ist dieser japanische Eiffelturm gar nicht so hässlich und auch nicht wirklich rot. „Internationales Orange“ nennt sich die Farbe. Im Dunkeln sieht man es auch nur als ein tiefdunkles, dennoch strahlendes Orange. Schon beim Betreten merkt man: Advertising hier ist auf einem ganz anderen Level! Jahre touristischer Erfahrung (seit 1958) geben genug Erkenntnisse, um das Erlebnis auf den beiden Decks in 150 m und fast 250m zu einem Highlight werden zu lassen. Alles nicht so gigantisch und trotzdem beeindruckend, die Sicht ringsum, weil nicht so weit weg vom Boden, viel besser, man sieht noch Details und schaut trotzdem über die Stadt. Das neue zweithöchste Gebäude der Stadt, Azabudai Hills Mori JP Tower, steht mit seinen 325m etwas im Wege, die Beschriftungen in den Fenstern des Tokyo Tower, die beschreiben, was da in der Stadt zu sehen ist, sind nicht auf dem neusten Stand und auch der Audioguide beschreibt Gebäude, die man dahinter nicht mehr sehen kann. Im Abendlicht kommt es zu dem schönen Effekt, dass sich der TT beinahe komplett in der breiten und hohen Fensterfläche des JP spiegelt – tolle Bilder!

Im oberen Observationsdeck ist die Aussicht noch besser. Die Dämmerung setzt ein und ich ergattere mir einen der seltenen Sitzplätze. Hier oben allein verbringe ich mindestens 1 1/2 Stunden. Saubere Fenster, klasse Aussicht, im Inneren spiegelnde Flächen lassen alles größer erscheinen, als es ist. Im Dämmerlicht sieht alles aus wie in einem Cyberpunk-Traum. Der Straßenverlauf da unten sieht aus, als würde sich der Tower auf dem Boden spiegeln, auch die Farben passen. Das Genialste aber dann: Trotz des diesigen Wetters kann man den Fuji sehen! Nicht direkt, aber die untergehende Sonne wirft den Schatten des Berges von hinten an die Wolken – irre! Nicht jeder sieht das, nur eins, zwei Fotografen knipsen wie blöde. Ich auch! Tag ist gerettet, Bilder (und Eindrücke) im Kasten. Zum Abschluss mache ich die 600-stairs-Challenge, allerdings den Turm runter, nicht hoch! 😀

Kleines Kay-Light: Besuch der höchsten Toilette des Landes im Skytree und weiterer hochgelegener im Tokyo Tower, Abeno und Government Building. Ist zwar keine Empfehlung für TripAdvisor, aber dennoch erledigt 😀

Wann ich auf die Idee kam, den Tokyoer Weihnachtsmarkt zu besuchen, weiß ich nicht, aber es wurde auch nix. War zwar da, wo er sein sollte, aber den gab es nur ein paar Tage bis Weihnachten. Das war nix. Aber der lag in Fußwegreichweite zu meiner Hotelgegend und daher gab es einen schönen Nachtspaziergang. Tatsächlich gibt es noch ein kulinarisches Highlight auf meiner Reise: Curry! Erst im Nachhinein erfahre ich, dass die Japaner das zu „ihrem“ Essen gemacht haben und das der Genuss von Curry in Tokio auf jeder Liste stehen solle! Ein unscheinbarer Laden, der Besitzer spricht Englisch, die Wände sind vollgeschrieben mit Dankessprüchen aus aller Welt. Mein Name steht jetzt auch dran. Wiederfinden würde ich den aber, glaube ich, nicht so schnell.
Abschließend gibt es „Lost in Translation“, der Film wird mit jedem Schauen besser, ein paar Screenshots machen für morgen, dann Bett.

29.2.2023

Heute werden Filmlocations gesucht. Ich gehe heute alles zu Fuß ab, soll gesund sein. Als erstes am oft genannten Lost-in-translation-Turm vorbei.

Als nächstes weiter mit der berühmtesten Kreuzung der Welt, die Alle-Gehen-Kreuzung von Shibuya (auf Englisch Scramble Crossing). Eines der bekanntesten Wahrzeichen Tokios. Kam in vielen Filmen vor, The Fast and the Furious: Tokyo Drift, Jumper, Resident Evil: Afterlife und Lost in Translation, um nur einige zu nennen. Ich gehe dorthin und sehe daher viel von dieser übervoll bebauten Stadt, krass, diese Enge. Über die Kreuzung gehe ich ein paar Mal und zücke die 360°-Kamera und filme mehrmals, wie die Menschen hin- und herüber strömen. Mir scheint, der Großteil davon sind mittlerweise Touristen. Auf einer Seite steht ein Mann mit einer Palästinafahne und diskutiert mit anderen.
Ich beginne meinen letzten 360°-Walk von Shibuya aus und beende ihn später im städtischen Niemansland, weg vom Glimmer und den Leuchtreklamen.

Zu Fuß in Tokio, pha, is kein Ding! Kenne mich mittlerweile so gut aus, dass ich wieder die Bahn meide. Ich muss am Park Hotel vorbei kommen, das sagt die Karte. Und das passt! Ich finde das auch schnell, suche den Eingang aus dem Film, finde ihn, Fotos, gleicher Spot wie bei Bill und Scarlett. In dem Haus komme mir echt edel vor und habe keine Probleme, in der „New York Bar & Grill“ einen Platz zu bekommen. Das wird so auch nicht mehr lange möglich sein, ab März wird die Bar renoviert und dann wird alles anders aussehen. Aber gegenüber dem Film sieht es hier eh schon alles anders aus. An der Bar selbst kann man gar nicht sitzen, es ist eine Sitzbar davor installiert, wo man rund herum sitzen kann. Ich schaue, über die Tische und das Piano hinweg, nach draußen und sehe den Turm, das oben erwähnte NTT Docomo Yoyogi Building. Und tatsächlich gelingt mir, an der Scheibe stehen, genau Aufnahme, Blickrichtung und Winkel, wie sie im Film war, einzuhaschen! Nur die Tageszeit stimmt nicht ganz. Links meine Fotos, rechts Screenshots aus dem Film. Plus Extra.

Einen japanischen Whiskey verkneife ich mir, Suntori aus dem Film gibt es eh nicht, aber ein Jameson ist auch passend. Jazzmusik dazu und der Abend ist jetzt schon perfekt!

Das Einzige, was ich in Japan nicht geschafft habe, ist Karaoke zu singen, der von mir ausgewählte Laden hat zu und die anderen sind schmuddelig aussehende Gay Bars. Nun, ein Laden liegt auf dem Heimweg, offenes Karaoke steht in der Map App. Kann man ja mal reinschauen.
Kleiner Laden, wenig Leute, ein kleines Grüppchen in der Ecke singt, die Barbesitzerin sitzt mit dem Rücken zu mir, bei ihnen. Ich ziehe die Jacke aus und will mich hinsetzen, da bemerkt sie mich und winkt ab, nein, nein, nix hier. Das Grüppchen übersetzt: Man müsse sich online anmelden und Plätze reservieren und heute wäre alles ausgebucht! Große Fragezeichen über meinem Kopf, Hündchenblick und ein „Bittebitte, ich verlasse Tokio doch morgen“ helfen nicht und ich will schon wieder gehen, da läd mich das Grüppchen ein, mit ihnen zu singen! Ja fein! Super! Jippi! Ich setze mich zu dem einen Mann und es stellt sich heraus, der heißt auch Kay! Anders geschrieben, aber „Kay“! Jetzt ist alles klar, ich darf Bier und Sake trinken und einen Mix, der einen Namen hat, den ich vergessen habe und dann noch, weil bisher noch nie getan, heiße Sake (das, was man in Deutschland für Sake hält?)! Ich will nur noch Bier danach, die Gruppe trinkt das harte Zeug weiter. Es ist lustig, ich schalte WhatsApp ein zum Live-Gesang, meine Eltern sind live dabei, es ist großartig! Was für ein Abschluss! Zum „Piano Man“ hole ich meine Mundharmonika raus und die mittlerweile volle Bude applaudiert und johlt (dass die Mundti aufgrund ihres Alters mittlerweile komplett verstimmt ist, merkt heute Abend keiner)! Musikalisch ist das der perfekte Abschluss hier in Tokio.
Dennoch glaube ich, ist das alles etwas „komisch“, denn als ich gehe, bekomme ich eine Rechnung für alles, was ICH getrunken habe. Inklusive der kalten und heißen Sakes, wo doch angeblich die anderen für bezahlt hätten… Egal, eine schöne Erfahrung. Scheiß aufs Geld!

Beschwipst, wenn man das so nennen darf, gehe ich ins Hotel zurück, es liegt gerade 3 Querstraßen entfernt. Dieser Tag war der anstrengendste, aber auch der schönste in Tokio.

Morgen geht es zurück. Mit dem Flugzeug, denn Fähren gab es nicht mehr in diesem Jahr. So bleiben mir in Seoul noch ein paar Tage.

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10 – Pusan – Osaka – Kyoto – Tokio (3)

3 – Kyoto

22.12.2023

Ich verlasse mein Hotel und kämpfe mich durch das Bahn-Chaos. Das muss man erstmal begreifen! Von wegen „U-Bahn-Netz“. Das merkst du, wenn du die U-Bahnkarte aufhast und trotzdem deine Verbindung nicht findest. Wer ahnt denn, dass Japan Railways (JR) – Züge da nicht drinstehen! Und wenn es dann noch private Zuglinien gibt, wird es ganz kompliziert. Glücklicherweise funktioniert Google! Der Tipp von Jacob, die Hankyu Kyoto Linie zu nutzen war ein guter (günstiger Preis), jedoch ist die nicht auf der U-Bahnkarte. Weil sie, genau, eine JR-Linie ist. Nicht zu verwechseln mit JR-Fernzügen.
In Seoul muss man nicht wissen, in welcher Zugehörigkeit die Züge zu suchen sind. Alles in einem Plan. Anders hier. So fahre ich mit dem Zug zu weit, da er nicht am Kyotoer Bahnhof hält, sondern schön daran vorbei fährt. Hin und wieder kommen Durchsagen, wo etwas von einem Bus geredet wird. Ein Blick auf Maps sagt mir, dass ich schon zu weit bin und steige aus, um wieder einzusteigen in die andere Richtung. Da, wo angeblich ein Round Trip Bus zum Bahnhof fahren soll, steige ich aus. Und finde keinen Hinweis, wo denn dieser Bus fahren soll. Ich frage Passanten, die zwar die Köpfe zusammenstecken, sich aber auch nicht sicher sind. Zwei chinesische Touristen helfen mir auch nicht wirklich weiter.
Irgendwann, nachdem ich aufs Land und sein Verkehrssystem geschimpft habe, finde ich tatsächlich eine Bushaltestelle, von der der Bus gerade abfährt, aber mich leider nicht mitnimmt. Nach wiederholtem Fluchen und weiterer Unsicherheit, wo denn nun die Bushaltestelle ist: da, wo es auf der Map sagt und wo an einer Wand ein Fahrplan klebt oder da, wo der offizielle Ort mit einem Schild markiert ist (dazwischen liegen zwar nur 40m, aber wenn du nicht da stehst, nimmt dich niemand mit), entscheide ich mich für den Klebefahrplan und liege richtig damit. Der Bus hält, ich zücke meine IC-Karte, mit der man überall digital abgerechnet fahren kann, um mir vom Busfahrer harsch sagen lassen zu müssen „only Cash“, steige hinten im Bus ein (vorne steigt man bezahlend aus), 100 Schulkinder machen Krach und lassen mir kaum Platz für mich und mein Gepäck. Dass das nicht der Zubringerbus zum Bahnhof sein kann, wird mir spätestens jetzt klar. Ach, dass an der Tür stand, man möge keine Koffer mit reintragen, hätte mich schon stutzig machen müssen. Und nix digital. Selbst das Bezahlen mit dem Geldschein am Ausgang ist nicht selbstverständlich, denn dort am Ausgang des Busses kann man nicht mit einem Geldschein bezahlen! Ich kann lediglich den Schein wechseln und die Münzen, die rauskommen, sind kein Wechselgeld, sondern Tauschgeld. Ich brauche 3x so lange zum Auschecken wie andere.

Endlich angekommen am Kyoto-Bahnhof probiere ich aus, wie man eine Shinkansen-Fahrkarte am Automaten bestellt. Ich komme bis zum Bezahlen, aber aussuchen, in welcher Klasse ich reisen möchte, das konnte ich bis dahin nicht. Und ich will ja, wenn schon – denn schon, 1.Klasse reisen! Die Schlange hinter mir wird länger, ich lasse es erstmal. Habe ja 3 Nächte hier.

Die erste Attraktion befindet sich gleich hinterm Bahnhof – ein 131m hoher Turm, der Kyoto Tower, mit einer Aussichtsplattform in 100m Höhe. Mit Koffer schlecht, also Coin lockers suchen. Das Schließfach schluckt meine erste Münze, als ich merke, dass 500Yen-Münzen hier nicht passen. Und es kostet 700 Yen! Keine Scheine, keine digitale Schließmöglichkeit – Mittelalter! Ich spreche eine Gruppe Japaner an, ob sie mir die 500 wechseln können und sie suchen zusammen. Aus jeder Brieftasche gibt es ein paar Münzen. Ohne Sprachkenntnisse und ohne Probleme! Ich danke und sie gehen zum 5m entfernten Geldwechselautomaten, den ich nicht als solchen erkannt hatte! Wir schauen uns an und lachen und ich kann meinen Koffer verstauen.

Der Turm ist nice und man heute eine irre Sicht! Das Wetter ist prima und man kann sogar ohne Probleme und mit bloßem Auge den Abeno Harukas in Osaka sehen, und der ist 50km entfernt! Rechts soll man auch an Osaka Castle sehen können.

Der Turm scheint einen hohen Bekanntheitsgrad zu haben aufgrund einer Manga-Serie. Ich vermute, dass „Kyoto Tower Hotel“ der Name ist.

Ansonsten erster Eindruck: Cheesy Christmas, japan style. Viel Weihnachtskitsch, wie in Seoul auch, vielleicht etwas detaillierter.

Die Bierauswahl hier ist gut. Allein die von „Suntori“, eigentlich eher bekannt durch den Whisky, den Bill Murray in „Lost in translation“ in die Kamera halten soll, ist schon beeindruckend.

Suntori hat die Finger in allem Möglichen, wie es scheint. Spielte „Lost in Translation“ nicht auch in Kyoto? In der Tat! Zufälligerweise hab ich ein fast identisches Bild geschossen!

Filmszene und mein Bild:

Lustige Übersetzungen oder Namen von Firmen, wenn sie denn auf Englisch sind, findet man überall. Vieles kann ich in Japan nicht lesen, die Japaner benutzen ja keine Buchstaben wie die Koreaner. Daher kann man praktisch nur das lesen, was mit unseren Buchstaben geschrieben ist oder, was Google Lens hergibt. Tatsächlich ist Google Lens die wichtigste App hier in Japan für mich geworden. Das geht los bei der Orientierung und hört nicht auf beim Entschlüsseln, was denn das für ein Essen ist!

Google funktioniert, auch Google Maps. Daher finde ich leicht meine Unterkunft – ein „Capsule-Hotel“, also ein Schlafkapselhotel, wie es typisch für Japan ist. Günstig und sauber. Wie ein Djimjilbang, nur mit zugeteilten Kapseln und anderen Annehmlichkeiten. Eine davon ist mein „Raum“. Ich habe die Premium Kapsel, oder, wie Booking.com sagt, ein „Premium Kapsel Zimmer“ im Capsule Hotel Anshin Oyado Premium Resort Kyoto Shijo Karasuma.

Es immer schwummerig im Kapselbereich, aber noch lange nicht Zeit zum Schlafen. Also auf, nochmal die Umgebung erkunden.

Nachtlichter haben mich schon als Kind begeistert. Auch hier gibt es schöne. Als der Hunger kommt, kommt auch wieder Frust – so viele, nur japanische Aushänge vor den Restaurants. Und wenn mal etwas in englischer Sprache steht, dann „We don‘t have an English Menu.“ Und wir sprechen auch nicht Englisch und wir schauen auch nicht auf deine Übersetzer-App. We don‘t fucking care. Geh woanders hin!

Ich finde ein Restaurant mit deutlichen Bildern und minimal engl. Beschriftungen. Waigu-Rind! Jaa, oh, nur eine Scheibe, egal, wenn man schon mal hier ist. Einen Pflichtsalat gibt es vorher. Das Essen braucht ewig, bis es da ist und dann kommt: eine Scheibe Rindfleisch. Die ist 1,5mm dick und wird mit einem Handbrenner gegart am Platz. Kostet 10 Euro. Nur die Scheibe! Ein kleiner Reisball kommt eine Viertelstunde später und macht mich auch nicht satt. Ich werde in diesem Land nicht satt.

Die nächsten zwei Tage Sightseeing, 360°-Videos, Touri-Stuff. Alles ungeführt, auf eigene Faust. Schöne Shoppingstraßen, schöne Tempel, schöne Lichter, schöne Bilder.


Was mache ich heute? Erst Bambuswald oder erst die Tore? Bambuswald. Aber man muss ja nicht alles direkt mit der Bahn anfahren. Ich suche mir eine gutgelegene Bahnstation und wandere dorthin erstmal 3km. Auf dem Weg liegen eine Burg mit Graben aus dem drövsten Jahrhundert. Mehr weiß ich nicht, da Eintritt für ein bissel Burg bissel teuer ist. Tripadviser sagt auch „meh“. Dann mit der Bahn zum Wald. Ich bin zu spät, er befindet sich hinter einem Berg und ist schon um 15:15 Uhr dunkel.

Ich nehme ein 40-Euro-Taxi diagonal durch die Stadt, um die letzten Sonnenstrahlen bei den 1000-Gates zu erhaschen. Dann ists es schnell dunkel, es ist Heiligabend und ich stehe zwischen den 1000 Toren, um erst mit Mielchen und dann mit Familie Videocalls zu machen. Das ist schön.

Ich nehme die Bahn (Achtung, nicht in das „Nur-Frauen“-Abteil einsteigen!), fahre zwei Stationen und gehe den Rest zu Fuß. Das Kapselhotel hat ein schönes Onsen.
In der Nacht gegen 3 Uhr Uhr ists in Oebisfelde 19 Uhr und damit Bescherung. Ich bin die ganze Zeit dabei! Leider konnten meine Geschenke nicht verteilt werden, die Pakete waren noch nicht angekommen.

Ich kann ausschlafen und stehe pünktlich an der Rezeption, um auszuchecken. Gegen 12 Uhr fährt mein Zug nach Tokio. Ich habe Zeit und gehe zu Fuß zum Bahnhof.

Tokio, ich komme!

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9 – Pusan – Osaka – Kyoto – Tokio (2)

Teil 2 – Osaka

Ich checke um 12 Uhr aus meinem Pusaner Hotel aus und alles ist okay, ich brauche nichts extra zu bezahlen. War wohl, wie mir scheint, auch nur einer von wenigen echten Hotelgästen. Alles andere sind Leute, die da wohnen. Vermutlich son Monatsdeal. Coupang-Bestellungen und Post-Aufkleber an der Türen und davor zeugen von „Residents“. Philipinos, Inder, Pakistani und … laufen einem hier ständig über den Weg.

Der Weg zum Terminal ist unkompliziert, ich schwitze aber dennoch mit meinen zwei Rucksäcken. Angekommen am Fährterminal erstmal ablegen, hinsetzen, etwas essen, trocknen. Ein Koffer wäre wohl besser gewesen…

Odeng gibt es und n Bier. Die 360°-Cam ist bereit, geladen und aufgesteckt, auf dem Boot/Schiff geht es weiter. Schaun mer mal, was wir alles aufnehmen können.

Anstehen. 3 YouTuberinnen auf Mission haben wohl die Royal-Kabine gebucht, sie dürfen vor allen anderen rein, auch zeitlich sehr viel eher. Das Fußvolk, selbst solche Edelmänner wie ich mit Juniorsuite, müssen noch draußen bleiben. Irgendwann geht es los, durch Gänge und Gangways, die Kamera läuft. Auch da, wo man es eigentlich nicht darf. Aber viele haben das Filmhandy in der Hand und machen Aufnahmen. Dann ich also auch!

Es geht eine Rolltreppe hinauf in die Lobby (wo auch das Restaurant/die Showlonge ist). Ich sehe das Saunaschild, weiß Bescheid und verziehe mich auf die 207, endlich alleine!

Auch vom Schiff aus hat man eine tolle Sicht auf Pusans Skyline. Wir fahren unter der Hafenbrücke durch – ein Highlight der Tour schon jetzt! Gerade erst drüber gefahren… Lustige kleine Leuchttürme links und rechts – es soll eine regelrechte „Leuchtturmtour“ geben, wo man die vielen Türmchen besuchen oder zumindest sehen kann. Den „Baby-Bottle“- (also Nuckelflaschen-) Leuchtturm hab ich schon gesehen, da wusste ich noch nicht, dass der so heißt. Und jetzt gibt es noch 2-3 gratis dazu 🙂

Ich hab ne „Junior Suite“, die beinhaltet ein eigenes Klo, eigene Dusche, zwei Betten, etwas mehr Platz, nen Kühlschrank, ein großes Fenster zum Meer und Essensgutscheine für Dinner und Frühstück. Und kein geteiltes Schlafkoyenzimmer mit nem Fremden! Wir reisen stilvoll!

Es gibt Buffet-Essen, es ist sehr voll, obwohl ich früh dran bin, aber ich bekomme wenigstens einen Platz ab. Niemand setzt sich zu mir, hab nen Vierertisch für mich allein. Die Asiaten sitzen gedrängt an ihren Tischen, zu mir kommt keiner. Lieber warten, dass an einem Asiatentisch ein Platz frei wird! Dann steh rum. Rassistensau! Ähm, ausländerscheuer, ostasiatischer Mitmensch…

Nach dem Essen gehe ich nochmal in die Sauna (war zuvor nur kurz drin, weil ich den Schweiß abspülen musste. Das Wasser für die Becken lief direkt in den Ausfluss, also Stöpsel rein!). Diesmal bin ich für kurze Zeit alleine, mache schnell ein 360°-Foto, genieße die schön heiße Sauna (ca. 80-82°C, mit etwas Feuchte) und das Warmwasserbecken, das mir mit 38°C zu kalt ist. Es ist keiner da und ich drehe den heißen Hahn auf. Bei 40°C drehe ich ihn wieder zu. Die See ist etwas rauh, das merkt man bei diesem Schiff zwar nicht so sehr wie auf kleinen Bootchen, aber man merkt es. Im Oncheonbecken dagegen schwimmt man leicht hin und her, das warme Wasser tariert aus und beruhigt die inneren Organe. Ich bin nicht seekrank.

Nach der Sauna entscheide ich mich gegen die Bühnenshow im Restaurant/Showroom und gehe in die Paradise Lounge – Zugang nur für „Junior Suite“-Gäste und höhere. Die 360°-Kamera (ich nenne sie ab jetzt nur noch die „Insta“) macht 150°C timelaps-Aufnahmen. Keine Ahnung, wie die werden und wie ich sie benutzen werde. Teste einfach.

Die 3 Youtuberinnen kommen herein, eine hat immer ein Script in der Hosentasche. Jetzt sprechen sie auf Japanisch etwas ab. Sie versuchen, sich einzuloggen in das kostenlose W-Lan, aber ich weiß mal was und kann ihnen sagen, dass das erst auf japanischer Seite funktionieren wird, da kein koreanischer Anbieter dahintersteckt. Sagte mir nämlich der philippinische Angestellte, als ich ihn auf das fehlende Internet ansprach. In dem YouTube-Video, das noch gar nicht so alt war, gab es in diesem Raum noch einen echten Schallplattenspieler und Schallplatten. Dass das DIESER Raum, diese Lounge war, erkenne ich an den Schallplattencovern, die genauso noch an der Wand hängen. Leider gäbe es auch keine Massagesitze mehr in der einen Ecke, meinte der gute Mann. Tja, nur das halbe Vergnügen, aber wenigstens Ruhe, denn die Mädels bleiben nicht lange. Ich bin allein und genieße die Aussicht vorneraus.


In der Show wird noch Krach gemacht (Karaoke, man kann wohl was gewinnen, aber ich verstehe nix), ich gehe raus aufs Deck – wir passieren die ersten Japanischen Inseln und Meerengen. Fotos.

Fotos und ab in die Koye, die Junior-Suit. Ich kann wunderbar schlafen, diese gleichmäßigen Maschinengeräusche hauen mich direkt in den Tiefschlaf.

Frühstück – pünktlich sein, schaffe es nicht ganz und finde nur einen Sitzplatz an einem Tisch, wo schon jemand sitzt. Ein Amerikaner, Jacob, ein Glücksgriff, wie sich herausstellt! Er ist illegal studieren in Japan und musste deshalb schnell das Land verlassen, damit er mit einem neuen Touristenvisum wieder einkommt. Wie man das halt überall in der Welt so macht, wenn es geht.

Jacob nimmt mich mit raus, kennt den Weg zur U-Bahn-Station und lässt mich gleich eine IC-Karte kaufen, sowas wie T-money, aufladen, U-Bahn fahren in Osaka, Kyoto, Tokio. Busse und Taxis weiß ich nicht, aber auch Japan Rail (JR)-Linien. Er sagt mir, wann ich raus müsse und ich finde es auch gleich. Trete aus der U-Bahn-Station heraus und bin einen Häuserblock entfernt von meinem Hotel, sagt Google Maps. Welches hier funktioniert, anders als in Südkorea, wo Google nicht überall genau arbeitet.

Bin zu früh im Hotel, kann jedoch früher einchecken und nach etwas arrangieren darf ich 2 Nächte bleiben, anstatt 2×1 Nacht (wie es nur zu buchen ging auf Booking.com). Ich lasse mir Tipps für das Internet (zum Leihen) geben, fahre nach einem kurzen Snack hoch in den obersten Stock und genieße das Onsen, das in allen Dormy Inn Hotels in Japan zu finden ist. Danke an Kwangjin für diesen Tipp!

Finde ich Namba Walk? Was ist das? U-Bahn-Station ist klar. Aha – das sind 2 unterirdische Einkaufs- und Fressmeilen! Ich finde den Shop, wo ich Leihinternet für die nächsten 10 Tage bekomme (abgeben kann ich es wieder am Flughafen Narita, Abflughalle in Terminal 2 – ich muss zu 3 für meinen Flug).

Ich bin endlich nicht mehr isoliert! Suche gleich Dotonbori (bitte googlen) raus und nix wie hin. Gleich einen 360°-Walk (Insta-Walk) gemacht. Nach dem Gang schnell nen Koffer gekauft (20 Euro!), etwas in einem Nudelrestaurant gegessen (nicht satt geworden), mit dem Taxi zurück. 7eleven, Dosenbier, getrocknete Snacks (Erbsen!), Bett.

21.12.23
Osaka am nächsten Tag ist verplant mit „Mal sehen“ und „Schaun mer mal“. Erstmal Osaka Castle. 1,5km entfernt, da gehen wir hin. Schöne Bilder, Insta-Walk, großen Selfie-Stick ausprobiert und SOFORT die Kameralinse angeschlagen. Hat jetzt 2 blöde Spots, die man sieht. Scheiße! Man kann sie für Sonnenspiegelungen halten, fallen nicht wirklich auf, sind aber da! Mist! Die Insta X4 kommt erst 2024 raus. Mal sehen. Wie-fixe-ich-Linsenschäden-Videos beinhalten aufsägen und entfernen der Linse. Mache ich erst, wenn ich die andere Kamera habe. Dann wird repariert, so dass sie verkauft werden kann. Ansonsten wird sie genutzt, bis sie von der Harley fällt! 😀

Von Osaka Castle zu diesem Aussichtsturm. Alles zu Fuß. Bin am Ende des Tages ca. 20km unterwegs gewesen.

Ich finde eine schöne Marktstraße und diese berühmten Tintenfischbällchen. Erstmal checken, ob die Zwiebeln haben – ah, hier gibt es zwei in einer Waffel, die probier ich mal! Keine Zwiebeln! Prima! Ich schlendere weiter und bekomme dann doch noch Geschmack auf mehr. Ich wieder hin zu dem Laden und 2×2 bestellt, aber einmal bitte mit scharfer Sauce.
Scharfe Sauce geht nicht!
Warum nicht? Company  policy.
Hmm, vielleicht wollen sie so die Einzigartigkeit dieses Produktes schützen, das wäre dann ja okay. Nun, wenn dem so wäre, dann gäbe es nicht den 8er und den 10er Pack mit „Sauce nach Wahl“! Ich bin sauer und breche meine Bestellung ab. Personal policy! Jetzt sind die auch sauer. Mir egal. Das war er, der „Extra-Gurke-geht-nicht-Moment“, den ich so nur aus einem deutschen McDonald’s kenne. Leider nun auch in Japan. Hatte ich in Korea so noch nicht.

Man kann, wenn man so knapp 100$ über hat, auch ein spaßiges Kostüm anziehen und dann auf der Straße GoKart fahren. Kann man machen.

Der Tsūtenkaku-Turm ist nur 103m hoch, ist aber schon 1912 erbaut worden und hat eine Aussichtsplattform in 93m Höhe. Er hat relativ teuren Eintritt und eine mds. 30-Minuten-Warteschlange, ich lehne beides ab. Foto gemacht, reicht. Der Abeno Harukas, das drittgrößte Bauwerk Japans (nach Sky Tower und Tokio Tower) und das größte Hochhaus Japans ist nur 1km entfernt. 300m hoch, schöne Aussicht, drei Etagen zum hoch und runter Ausprobieren. Schön! Und schöne Fotos.


Dann werde ich schon wieder nicht satt. In dem schicken japanischen Restaurant mit den Lampions davor (einer kostet 20 Euro im Laden!), Karte bekommen, auf etwas gezeigt und GENAU das und nichts anders bekommen. Ein Stick mit Innereien. Achso, man müsse sein Essen zusammenstückeln! Wer kann das ahnen. Ich bestelle 5 Items und bekomme also 5 Sticks. Und die sind im Nachhinein NICHT billig. Und ich bin nicht satt. Und besonders geschmeckt haben sie auch nicht. Waren okay, mehr nicht. Ich werde in diesem Land nicht satt. Wenn ich überhaupt etwas bekomme. Ich verstehe den Bestell- und Bezahlprozess nicht, habe keine Ahnung, was das für Essen ist und größtenteils gibt es keine englischen Speisekarten. „No english menu, no english language“ liest man oft. Also: „Wir geben einen Scheiß auf dich!“ oder „We don‘t care!“
Es gibt sich auch keiner Mühe, trotz Übersetzungsapp, die recht gut funktioniert und der extra Übersetzergeräte, die, halb so groß wie ein Handy, nur diese Funktion haben.

Ich begreife dieses Land nicht. Und ich werde nicht satt. Aber es gibt Baumkuchen.

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8 – Pusan – Osaka – Kyoto – Tokio (1)

Teil 1 – Pusan (1)

Nun ist es also soweit – Weihnachtsferien 2023! Ein Achtel geschafft, seven to go! Nein, so darf man das nicht sehen. Mir wurde eine Chance gegeben. Das ist bisher das Größte, was die Schule mir gegeben hat bisher. Und dann sie gab mir eine süße Klasse – alles Kinder zum Gernhaben, mit all ihren Macken und Eltern 😀 Letzteres war und ist es hauptsächlich, was mich nicht totalen schulischen Frust leiden ließ und lässt. Die Flexis in Musik sind auch prima, aber ich hab leider nur 2 Musikstunden in der Woche.

Ich rede von der Schule, statt von den Ferien – da sieht man mal, wie einen das nicht loslässt. Egal jetzemal, FERIEN!

Ich will also entspannt und minimal, aber dennoch konkret geplant in den Urlaub. Japan soll es sein. Zugfahren möchte ich da. Mit der Fähre soll es sein. Einer der Wünsche, die ich mir damals nicht erfüllen konnte. Allerding wollte ich damals mit dem Burgman darüber, aber davon hat mit Chris abgeraten. Und damals gab es noch keine Reisevideos, wo Leute einem das Reisen schmackhaft machen – zum Beispiel mit Fährfahrtvideos.

Ein Video brachte mich auf die Idee, nicht nach Fukuoka (nicht „fuckyouokay“ ausgesprochen) überzusetzen, sondern nach Osaka direkt. 19h auf einer Fähre – das hat mich gereizt. Auf den schnellen 3 1/2 h-Fähren nach Fukuoka, bei denen allen YouTubern schlecht wird, sollte mir selbiges nicht geschehen. Die 6h-Fähren waren ausverkauft, da war die 19h-Sache also beschlossene.

Und die Züge – nun, da wollte ich zunächst diese eine Webseite ausprobieren, nämlich, ob sie „legit“, also echt ist und ob man in Korea (wenn es hier geht, dann auch in Nippon) damit Züge buchen kann. Irgendwie bin ich nie dazu gekommen und dann war schon Dezember und jeder Tag verplant. Und das war gut so! „Railninja“, so die Seite, scheint zwar echt zu sein und man kann vielleicht damit Züge buchen, aber diese sind völlig überteuert! Ich habe, damit ich überhaupt was habe und nicht am Abreisetag dumm dastehe, online gebucht bei Trip.com und die waren erheblich billiger! Später sollte ich erfahren, dass ich genau den gleichen Preis wie meine Mitfahrerin bezahlt hatte – das war also echt. Leider geht Trip.com aber doch nicht für Japan. Muss ich bei der Anreise checken. Zugpreise vergleichen und ob sich der (mir von Kwangjin empfohlene) JR-Pass (Japan Rail) lohnt. Meine Fahrten sollen sein: Osaka – Kyoto und Kyoto – Tokio. Mehr ist noch nicht geplant (warum, später).

Um 13:57 Uhr soll es losgehen, also bestelle ich mir gegen 12:30 Uhr ein Taxi (ich schleppe das Zeug doch jetzt nicht zur Station!) Das kommt auch recht pünktlich und ich bin rechtzeitig an der Yongsan Station. Eigentlich wollte ich von der Ankunft bis zum Einsteigen ein Video machen, aber ich bin unsicher, ob das mit meinem Ticket alles so stimmt. Ich schlendere ein wenig herum, muss aufs Klo, wo es etwas länger dauert. So gegen13:20 Uhr schaue ich auf die Anzeigetafel und wundere mich, warum mein Zug da nicht draufsteht. Nicht auf Englisch, nicht auf Koreanisch. Hmmm. Komisch. Der Info-Schalter ist nicht besetzt. Hab ich vielleicht auf der Tafel etwas übersehen? Ich schaue nochmal ein paar Minuten auf die wechselnde Anzeige. Nichts. Ich gehe zum Ticketschalter. Der Angestellte reagiert aufgeregt: „This Ticket is from Seoul (station)! Not Yongsan“ – Ich bin am falschen Bahnhof! „Line 1 train 6, only 2 stops!“ Ich also nix wie los zur U-Bahnlinie blau 1, Zug 6 und die Bahn fährt vor meiner Nase ab! In 20 min fährt mein KTX ab! Gut: In 4 min kommt die nächste U-Bahn! Hatte selten so lange 4 Minuten! In solchen Situationen kommt mir immer wieder eine Liedzeile von Sebastian Krämer in den Sinn: „Du bist noch nicht zu spät, aber nachher wirst du es sein und du kannst gar nichts, … nichts dagegen tun!“ Und diesmal kriecht der Zug! Und ehe die Türen sich öffnen und schließen! Angekommen an der Seoul Station. In 13 min fährt mein KTX ab! Ich kenne mich Gott sei Dank aus hier! Folge den Wegweisern, KTX da lang, meine Karte hat keinen QR-Code, wie komme ich durch das Gate? Versuche meine T-Money-Karte. Geht, 4500 Won, scheiß drauf! Wo ist Bahnsteig 8? Ich finde den Zug, steige ein, Platz am Gang, ich schwitze wie die Sau, ziehe erstmal sehr viel aus und hänge es an. Der Fensterplatz hat nachher keinen Platz mehr… Ich habe noch 8 min Zeit. Phuu – Kay, das wäre auch entspannter gegangen!

5 Minuten später kommt eine junge Frau kurz vor Abfahrt und will auf den Fensterplatz. Ich stelle mich ein wenig umständlich an und frage sie, ob wir tauschen könnten. Sie ist so happy, dass SIE den Zug noch erreicht hat und überlässt ihn mir 😀
Zum Tagebuchschreiben oder Filmsehen komme ich gar nicht, weil sie sehr gut Englisch spricht. Sie gibt mir Empfehlungen für Pusan/Busan, ich schreibe fleißig mit. Meine Reiseziele werden ziemlich klar mit der Zeit. Draußen hat ein Schneesturn begommen – es war über Nacht Winter geworden. Die letzten Tage waren dauerverregnet und kein Spaß und jetzt hatten wir -5°C und Schneegestöber! Bis nach 2/3 des Weges war es draußen winterlich weiß, wenn auch nicht so eine dicke weiße Vorweihnachtswelt wie in Süddeutschland. Fotos, wieder Gespräche, Ankunft.

In Pusan finde ich direkt mein Hotel, es ist nur ca. 100m vom Bahnhof entfernt. Es hatte schon viele Namen und nennt sich jetzt „The Port Hotel“. Auf Google findet man es unter „Orum Hotel“. Anhand der Handtücher mit verschiedenen Namen drauf ahnt man die Namenswechsel.
Die Aussicht ist sagenhaft! Besser geht es fast nicht. Man sieht links den Bahnhof, den Fährterminal, geradeaus die Hafenbrücke (unter der ich am Diensttag durchfahre), das nicht fertiggestellte Opernhaus ist als Baustelle sehr prominent und wird, wenn es erstmal fertig ist, bestimmt richtig gut aussehen. Rechts und links die Lichter der Stadt, 180° uneingeschränkte Sicht. Grandios!

Viel wird heute nicht mehr unternommen. Einchecken, Essen gehen (da unten waren doch diese Streetfoodbuden!). Die sind völlig überbewertet, denn im Grunde genauso teuer wie reguläre Restaurants. Dafür zugiger und das Essen ist so lala. Und ich bin nicht satt. Obwohl ich noch ein Schüsselchen Reis dazubestellt hatte. Da gehe ich morgen nicht wieder hin, auch wenn es praktisch vor der Haustür ist.

Ich habe Zeit und gehe Richtung Bahnhof. Oh, da auf der anderen Seite ein „China-Town“-Tor! Viele Läden sind eher aus Russia-Town. Und es hat viel zu. Umgedreht, oh, „Texas-Street“. Da gibt es bestimmt Bars und BIer. Oh, eine Karaoke-Bar! Aber recht düster – nee, da gehe ich nicht rein. Noch mehr kyrillische Schrift. Überhaupt haben die Bars hier ein eigenartiges Ambiente. Spätestens jetzt dämmert es mir, dass ich im Rotlichtviertel angekommen bin. Wo sonst stehen so spärlich bekleidete junge Damen bei dieser Kälte vor den Läden… Nee, auf solchen Firlefanz habe ich jetzt keinen Bock! Hatte zwar seit 2012 keinen Tächtelmächtel mehr, aber das ist hier auch nicht garantiert. Außerdem regt sich nix bei mir, wenn ich ständig auf Russisch angequatscht und angemacht werde. Später lese ich online, dass „Texas-Street“ die „Itaewon“ Pusans wäre – was für ein Quatsch! Vielleicht der kleine Abschnitt Hooker Hill, ansonsten ist das ein Pfuhl! Nix wie weg hier! Mir ist kalt.

Aus dem 24h-Laden nebenan noch Frühstücksramyeons und Abendbier, dann hoch auf Zimmer 1405, Fotos machen, Sicht genießen, recherchieren, Bett.

Pusan (2)

Was stelle ich heute an? Spät aufstehen. Zum Jagalchi-Fischmarkt, Mittagessen. Zu Fuß hin. Leckeres Essen, nicht billig. Es gibt Gutscheine (wenn man eine koreanische Handynummer hat – habe ich! 20.000 Won zurück. Nun, unten im Markt sucht man aus. Dann die Gutscheine. Danach zum Restaurant. Dort bezahlt man Tischgebühr und Kochgebühr – da ist das Geld wieder weg 😀
Aber es ist es wert! Sehr frisch, sehr lecker, pappesatt.

Danach zum Pusan Tower. Das Bauloch, was man damals sehen konnte für den geplanten Wolkenkratzer, ist nicht mehr zu sehen, aber noch da. Steht ein Lotte-Gebäudekomplex davor. Turm ist nicht gebaut worden. Ein kleinerer ist in Planung. Wow. 20 Jahre ist da nix passiert…

Im Turm gibt es ein QR-Code-Rätselspiel, aber als ich es begreife, ist es zu spät und ich bekomme kein Geschenk. Aussicht ist gut, aber ich war ja schonmal hier damals. Nun ja, Aussicht ist schon besser geworden, wurde ja viel gebaut.

Ich bin zu faul, eine U-Bahnstation zu suchen und bestelle mir ein Taxi. Das macht Faxen, findet mich nicht und ich friere. Die Uber-App ist schon Gold wert, aber man muss doch ab und zu mal länger warten. Kakao-Taxi funzt bei mir iwie nicht. Muss ich mit Jaehan mal abklären… Irgendwann fährt mich das Taxi zum zweithöchsten und -teuersten Gebäude Korea, dem 411m hohen Busan X The Sky am Haeundae-Strand. Perfektes Timing, die Sonne geht unter und ich habe einen „Iced Americano“ aus dem höchsten Starbucks der Welt :-). Und das bei der besten Aussicht, die ich je hatte! Burj Khalifa, Taiwan 101, Eiffelturm, World Trade Center, Jin Mao-Tower, Petronas Towers, Berliner Fernsehturm, Lotte Tower, Namsan Tower, Sydney Tower Eye, Auckland Skytower, Washington Monument, Space Needle, Empire State Building (okay, das kommt schon sehr nahe!), Harbin Tower, Cairo Tower, Pusan Tower – alles Pillepalle gegen DIESE Aussicht! Zu DEM Zeitpunkt. Bei DEM Wetter! Stadt, Meer, Straßen, Schiffe… und das unter dem Sonnenschirm sitzend im Winter, direkt am Strand, nur halt in 380m Höhe! Irre!

Pusan (3)

Heute ist es nicht ganz so schön, etwas diesig. Das heißt, gestern hatte ich alles richtig gemacht! Heute schaue ich mal, wo denn das Fährterminal ist und wie es zu erreichen ist. Dazu wird der Gimbal getestet. Mit und ohne Stabilisierung des Handyvideos. Mal sehen, wie das klappt.

Ich finde den Weg schnell und unkompliziert – man ist in unter einer Viertel Stunde Fußweg vom Hotel zum Terminal unterwegs. Prima. Gimbal – noch nicht aufm PC gecheckt. Später.

168. Das ist die Anzahl der Stufen einer pitoresken Gegen, wo auch eine winzige Monorail-Bahn fahren soll. Die Stufen sind da. Monorail ist leider wegen Sicherheitsbedenken gesperrt. Ich mache ein 360°-Video, finde noch einen Tempel und einen netten Sky-Walk. Bilder machen, Taxi rufen.

Diesmal geht es fix, auf zum Shinsegae Spa Land – dem größten Djimjilbang der Welt – zumindest war es das damals, als ich mit dem Roller da war.
Wie schon gestern habe ich keine Rabattmarken o.ä., dabei wäre das Sky99-Ticket vom Haeundae-Haus 7000 Won Rabatt wert gewesen. Nun denn, egal. Meine Wahl, auf einen Montag anstatt am Sonntag zu kommen, war eine gute Idee, nur leider nichts wert. Es ist megavoll und kein Spaß. Erholung schon gar nicht. Füße fast verbrüht draußen, drinnen hat das 43°C-Becken mds. 45-46°C – das ist gesundheitsgefährdend! Wenigstens ist eine Liege frei. Mein 20min-Mittagsruhe wird ein 45min-Schlaf – aber der war nötig!
Im Djimjilbereich alles voll, den kostenlosen Reistrank gibt es für mich noch ohne Anstehen, aber kaum sitze ich, bildet sich eine lange Schlange an der Snackbar. In der einzigen Sauna, wo man noch reinkommt, sitzen ca. 20 Leute. Die Saunen im Feuchtbereich sind zu lau. Feuchtsauna 45°C, nicht wirklich dampfig, Finnische Sauna 67°C und 74°C – are you kidding me?! Eine große Enttäuschung! Das Badeland in Wolfsburg ist mittlerweile besser als das hier. Vor allem nicht so voll!

Im Kino kommt nix Vernünftiges, also zurück mit der U-Bahn. Geld sparen, zu viele Taxifahrten zuletzt…


Ich schlendere durch die Straßen und Gassen in der Nähe meines Hotels auf der Suche nach Doejigalbi, denn danach steht mir der Sinn. Zwar nicht typisch für hier, aber Hunger drauf! Finde nichts, esse am Straßenrand zwei Odeng (Busan Fish Cake am Stick), finde dann doch ein Schild mit „Doejigalbi“, aber das Restaurant hat zu. Gegenüber ist eins – jippi! Rein, bestellt, ja, komm, drei Portionen! Als das Essen dann kommt, habe ich Samgyeopsal auf dem Tisch – statt des marinierten Fleisches das rohe Bauchfleisch – später sehe ich dann, dass auf der engl. Karte, die mir gezeigt wurde, gar kein Doejigalbi zur Auswahl steht! Pech gehabt. War auch sehr schmackhaft, aber eigentlich… egal.

Zwei Bier, jedesmal die Verwunderung, wenn ich die Flaschen ganz zauberhaft (mit meinem Ring) aufmachte, 5 M(dünne) Mützen auf, ins Hotel, Blog schreiben.

Es ist 2:15 Uhr. Morgen verlängere ich hier um 1h (10.000 Won, ca. 7,00€). Dann ab zur Fähre. Da geht’s dann weiter.

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