Da ist er nun: Mein letzter Besuch in meiner zweiten Koreazeit. Leider auch nur der zweite.
Ich hole sie ab mit dem KAL-Bus vom Hyatt-Hotel, wie in alten Zeiten, bequeme Sitze und viel Zeit. Hatte eigentlich vor, sehr früh am Airport zu sein und die Wartezeit im ganz neuen Djimjilbang zu verbringen, aber bis ich rauskam, blieb nicht mehr viel Zeit über. Dann irgendwann später.
Die Mädels holen sich WiFi aus der Dose und dann fahren wir gemeinsam im Arex, dem Expresszug, der unter einer Stunde vom Flughafen zur Seoul Station braucht, bis fast nach Hause. Da die Öffis hier ja super funktionieren, geht alles sehr einfach und wir sind ruckzuck da. Wir hätten die Option gehabt „Bus und bergab“ oder einfach zur Wohnung zu gehen. Da es nicht weit ist und auf dem Weg das erste koreanische Restaurant liegt, in das ich die Drei einladen möchte, gehen wir zu Fuß. Die Mädels haben nur Handgepäck mitgebracht (das wird auf dem Heimweg anders sein ;-), daher ist das kein Problem.
Das Essen im Restaurant ist sehr gut, es gibt Samgyeopsal von Schweinebauch und -nacken. Das Personal ist nicht sehr aufmerksam und die Portionen sind recht klein geraten. Auch mit dem Salat wird etwas geknausert, dabei liebe ich Gaennip, Sesamblätter, wie kaum etwas anderes. Das war beim letzten Mal, als ich allein da war, auch schon so. Mit Moni damals war das ne ganz andere Geschichte. War wohl das letzte Mal hier. Gibt ja genügend Alternativen in der Gegend. Das schultern wir schon.



Am nächsten Morgen wollen wir gleich hoch auf den N Seoul Tower (Namsan Tower), aber die Luft ist sehr schlecht, in Qualität und Sichtweite. Da hat die Turmbesteigung keinen Wert. Wir behelfen uns mit einem netten Spaziergang durch den Namsan Park, durch den Namdaemun Markt, Richtung Jongno und gehen eine Weile am Cheongyecheon entlang. Zum Essen gibt es Nengmyeon für die Damen und Blut-Haejjangguk für mich. Mit der U-Bahn geht’s zur Itaewon und der Abend wird im Baby Guinness beschlossen, Trophäe vom „Triumpf“ des 200sten Guinnes (damals in 2 Jahren) mitgenommen. Noch schnell zu Matthias rüber ins Itaewon Pub, Jägermeister abgreifen 😀 Netter Abend, alle zufrieden in meiner Wohnung.








Zum Achasan geht es am nächsten Tag zu viert, ich finde dort nicht den richtigen Wanderweg, aber wir kommen hoch und später wieder runter. Wir sehen keine Modellautos heute, die hier sonst den Berg hochfahren, Aussicht ist immer noch schlecht, aber es ist dennoch eine schöne Wanderung. Wir essen alle aus einem „Hot Pot“, es gibt Gamjjaetang, mit lecker Sesamblättern. Es fängt an zu regnen.











Wir fahren auf die Flüsssüdseite ins CN24h-Djimjilbang – ich besuche keine Saunen, liege nur, kann aber auch Bauch liegen durch ein Kissen unter der linken Schulter. – Ronja macht ein erstes von unzähligen Fahrstuhl-Selfies, es gibt dann Chicken bei mir (unterwegs bestellt bei Coupang Eats).





Am Montag geht es nach Sejong, Svenja hatte in Deutschland einen koreanischen Professor kennengelernt und ihm den Drömling vorgestellt, jetzt treffen wir ihn hier in Sejong, zusammen mit seinem Sohn. Den KTX hatte ich längst gebucht, die Tickets schon vor ihrer Ankunft abgeholt, es war sehr kalt und windig. Wir werden empfangen vom Professor, seiner Frau und ihrem Sohn, trinken Kaffee und trennen uns dann zunächst, später essen wir verdammt gutes Bibimbap (Yukcheon Bibimbap), der Professor lädt ein.
Auf die 360°-Brücke gehen wir ohne die Alten und besuchen danach das Sejong National Arboretum. In einemHochhaus gibt es viel zu leckeren Erdbeerkuchen und eine tolle Aussicht.




















Die Kimchi- und Gojujangfarm, die wir besuchen, hat leider heute zu, aber ein kleines Museum hat noch 20min auf und zeigt uns, wie Gochu und und sowas hergestellt wird. Dann müssen wir uns schon sputen, denn der einzige KTX, für den es noch Tickets gab, fährt bald ab.
















Am Dienstag hat Kay wieder Schule, fährt nachmittags zum Arzt, zeigt erstmals seine Beinwunde. Der Doc wirft die Hände übern Kopf Doc! Warum ich das nicht eher gezeigt hätte! Die Wunde glänzt mit nekrotischer Haut, Doc kratzt und schmiert und die Schwester verbindet den ganzen Kram, die Schulter wird „eingeölt“, ich muss eine 40€-Minisalbe kaufen, um das weiter selbst machen zu können.
Die Aussicht ist heute grandios: Erster „Diamond Day“ in diesem Jahr! Die Berge sind zum Greifen nah, man erkennt jeden einzelnen Baum – großartig! Leider machen wir heute keinen Ausflug.

Am nächsten fahren die Mädels an die DMZ, Panmunjeom war leider nicht möglich. Ich muss erst spät in die Schule, nachmittag treffen wir uns in Myeongdong. Max stößt zu uns, einer von Alenas Freunden, es gibt recht günstiges Grillfleisch, obwohl wir in Myeongdong sind!

So bleibt es die nächsten Tage: Mädels unterwegs, Kay Schule, nachmittags treffen, essen, heim. Oder sie sind mal eben in Pusan. Ich mache abends Übungen, um meine Schulter beweglich zu halten.
Am Wochenende werde ich von Kollegen ermuntert zu einem Ausflug zum Suwon Folk Village (das war damals mein erstes!), die Preise sind sehr stark gestiegen seit damals. Das Wetter ist gut, es gibt Bibimbap, Makkoli und abends am Dongdaemun ein Besuch im Djimjilbang. Ganz spät gehen wir noch (fast bis) zum Namsan Tower, nur Svenja und ich gehen zum Berg ganz hoch, Alena hat keine Energie und Ronja bleibt bei ihr. Wir staunen über die tausenden von Liebesschlössern, die hier (gewollt) angebracht sind und genießen die tolle Nachtaussicht. Auf dem Weg nach Hause ist der Haltestellenfahrstuhl kaputt. D.h. auch, dass ich auf dem Schulweg Treppen steigen darf, falls das nicht bald repariert wird.














































Am Sonntag gibt es ein von mir ausgesuchtes Ziel: Namhansanseong. Wir sind recht spät unterwegs ( da wollte jemand ausschlafen;-), der Zubringerbus ist supervoll, aber das Wetter ist gut und wir zuerst etwas essen. Es gibt Pajeon, Nudeln und für mich Diestelreis, den ich auch noch nicht kannte.
Es ist nach der schönen Wanderung sogar noch Zeit, um mal am Bongeunsa-Tempel bei der Coex Mall vorbeizuschauen. Dort war ich damals mit Sven auch schon und kann mich gar nicht mehr erinnern, wie groß das Gelände doch tatsächlich ist.
Anschließend geht es in die COEX Mall, hauptsächlich, um die „Starfield Library“ (eine nicht ganz echte Bibliothek) anzusehen. „Star Field“ scheint ein wachsender Markenname zu sein. Hab aber keine Lust, mal zu googlen und nachzuforschen, wozu das Konstrukt gehört.





Am Montag sind die Mädels in der Stadt, Kay in der Schule, muss nachmittags seine Wundenpflegen lassen. Wir treffen uns in meinem 2.Büro, demHollys am Cheonggyecheon, aber nur kurz, denn wir wollen heute noch Jaehan treffen.
Mit ihm gibt es dann Schweinehaxe auf Koreanisch, anschließend some good stuff von Tim Hortons (kennen R+S aus Kahnahdar). Zuhause poste ich Ronjas Modenschau noch kurz auf dem falschen Channel, kann das aber korrigieren 😀
Dienstag, 11.3.2025 – ich (wir?) gehe (-n) das erste Mal in einem Michelin-Stern-Restaurant essen: Myeong Dong Kyo Ja (Michelin Guide Seoul 2025), grüne kalte Nudeln, was mega schmeckt und dabei überhaupt nicht teuer ist! Anschließend gibt es ein paar Street-Food-Snacks. Myeongdong bietet da viel.





Schon ist der letzte Abend angebrochen. Trotz des schlechten Feinstaubwertes setzen wir uns auf meinen Balkon mit Heizstrahler und Makkoli und Nachtaussicht auf Huam Dong. Zwar helfen mir Svenja und die anderen noch beim Rackeln der Markiese, weil mir das nur umständlich gelingt, dennoch habe ich Hoffnung, dass ich die nächsten Vornehmungen schultern kann.
Am Mittwoch früh bringen Alena und ich die beiden Mädels zur Seoul Station mit meinen Koffern, dann sindse wech und Alena fährt gleich weiter nach Sokcho. Ich muss wieder „inne Fabrick“.



Am Freitag schaffen Alena und ich es noch, zum Donga Nengmyeon zu gehen und Nengmyeon und Mandus zu essen. Wie machen einen „History-Spaziergang“, wo ich wahrscheinlich wieder viel zu viel quatsche über meine history hier, wir genießen die Aussicht bei einer Kirche, die in der Nähe meiner alten Wohnung liegt,und wo jetzt ein kleiner Shrine der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde. Wir gehen durch meine alte Gegend, an der alten Wohnung vorbei, treffen ein paar meiner Schüler, weiter den „Veggie Hill“, wie die Straße damals genannt wurde, runter wieder zurück zur Itaewon, um dann im BBG dan Abend zu beschließen. Ich laufe ohne Armschlinge herum. Was werde ich es zu schätzen wissen, wenn ich das nicht mehr erwähnen muss! Oder – hmm, wahrscheinlich werde ich es gar nicht mehr erwähnen, weil dann der „Normalzustand“ wieder hergestellt ist und all die Pein und Qual der Wochen davor vergessen.
Am Samstag fahren Alena und ich zum Airport mit dem Arex. Alles klappt, sogar ich bekomme noch meine Medikamente, deren Rezept ich schon seit einiger Zeit mit mir rumschleppe. Es gibt einen neuen Spa, Djimjilbang will ich es nicht nennen, aber man kann da ausruhen.
Sundowner gibt´s in dem Laden unter Janins Wohnung. Im Shenanigans gibt es eine St.PatricksDay-Band, die live spielt. Obwohl ich auch noch im Rabbit Hole absteige (gleiches Eintrittsband wie im Laden vorher), komme ich noch mit dem 2er Bus nachhause, Arme nach oben – das ist eine Leistung. Beides – das Heimkommen und die Arme!









Anfang der Woche gibt es nochmal heftigen Schneefall, alles sieht schön aus und ich kann eh nicht aufm Roller fahren.
Zuhause verpacke ich meinen Kühlschrank, ob der durchgeht bei der Post, weiß ich nicht, aber ich versuche es.
In der Nähe meiner Wohnung habe ich wohl ein neues Büro gefunden – das Café ist gut geeignet für Homework.
Ich hoffe, meine Wohnung wird nicht verkauft und doch noch übernommen. Mache ein Video für den möglichen Nachmieter und muss mich auf andere Verkaufsoptionen einstellen.
Bei einem meiner 360°-Walk bei Gräbern in Gangnam spinnt meine Kamera und meint, die SD-Karte (die ich schon seit langer Zeit für sowas nutze) wäre zu langsam. Schade, wäre ein guter Walk geworden. Nun, dann muss ich wohl nächste Woche wiederkommen.
Mir fällt auf, dass all das, was jetzt schulisch so anliegt, in Wolfsburg in mehreren Händen liegt. Ich hatte verdrängt, was hier alles auf einmal anliegen kann. Klassenarbeiten vor Ostern, andere Tests zu dem Thema und Wettbewerbe zu dem Thema, dies und das.
Demnächst auf meiner Liste: Roller heimführen, die Osterreise findet statt! Bisher habe ich 4 Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten geplant, der Rest ist noch komplett offen. Mal sehen, was so kommt.
Auf meinen vielen „Besuchsreisen“ zum Wundenverbandkrankenhaus genieße ich eine andere Perle Seouler Nahverkehrserrungenschaften: Buswartehäuschen mit Klimaanlage, Ladestationen, USB-Anschlüssen, Hockern und beheizten Sitzen. Letztere gibt es auch an Haltestellen ohne Wartehäuschen. Warmer Arsch, auch im Winter.


















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