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48 – Service?

Am 19. Mai hatte ich meine 360°-Kamera aus der Hülle schlüpfen lassen und auf die Linse fallen. Ein paar Tage später hatte ich den einzigen Insta-360-Service in Korea ausfindig gemacht – gelobt sei die Großstadt! Dort gab ich die Kamera ab. Sei dem keine coolen Fotos mehr, keine Filmchen, keine 360°-Walks.
Man sagte mir, man würde sich bei mir melden, um sich zu erkunden, ob ich die dann veranschlagten Reparaturkosten übernehmen würde. Danach würde repariert.

Seit dem sind zwei Wochen vergangen und ich hab nix gehört bisher. Also von der Schule direkt zum ElektroLand, wo sich der Reparaturservice befindet.

Ich zeige meinen Service-Zettel und dann sucht man nach meinem Fall. Dann findet der Service-Angestellte meine Kamera und nennt mir den Kostenpunkt.
Ich staune nicht schlecht: 320.000 Won (ca. 200 Euro) soll das kosten!
Ja, es wäre ja für beide Linsen… Beide? Als ich die Kamera hinbrachte, hatte diese schlimme Kratzer und Einschläge auf einer Seite. Die andere war okay. War sie? Nur schwach erkennen konnte man auf der zweiten Linse, schräg gegen das Licht gehalten und mit der Handykamera vergrößert, einen kleinen Bereich, wo wohl etwas tuschiert hatte. War mir das nicht aufgefallen oder hatte die Firma geschlampt? Schließlich hatte ich die Kamera „roh“, also ohne Hülle etc. abgegeben. Ich bin ganz schön frustriert, lasse den Mann das per „Papago“ wissen und frage aber gleich nach, wie lange das denn dauern würde mit der Reparatur. Daraufhin fängt er wieder an zu telefonieren, läuft hin und her und kommt schließlich auf meine Thresenseite, um mir am Papagohandy zu erklären, dass die Reparatur nur für eine Linse gemacht würde, da die andere Seite nur minimal beschädigt sein, es dann 160.000 Won kostete und ich müsse gleich bezahlen.

Ich willige seufzend ein und warte dann noch ein paar Minuten, im Kopf ausrechnend, welche Walks ich so noch machen könnte und wie man den neuen Kratzer verstecken könne.

Was soll man von so einem Service halten? Erst sich zwei Wochen lang nicht melden und dann nen neuen (?) Kratzer in Rechnung stellen?!?
Nun, da ich selbst Schuld bin, überhaupt hier gelandet zu sein und ja die Kamera wieder haben will, mach ich kein Theater und füge mich drein. Das bringt in Korea eh nichts, nur schlechtes Karma. Also warte ich darauf zu erfahren, wann ich denn die Kamera wieder abholen könne.

Nach ein paar Minuten bekomme ich Antwort. Und die fällt überraschend aus!
GAR NICHT!
Verdutzt schaue ich den Mann an, der vor mir steht und ein kleines Päckchen in der Hand hält.


Ja, es ist wahr! Eine nagelneue Insta X4! Mit Standard Lens Guard, ohne Batterie. Eine neue Kamera! Für mich!
War es der Service-Firma zu umständlich, sich mit dem Ausländer abzugeben oder ist es einfach das Selbstverständnis von Service? Nicht klar ist ja, wo der andere Kratzer herkam. Schuldeingeständnis? Oder Zuvorkommenheit?
Ist mir egal – ich stehe nur da und sage: „Wow!“ „Wow!“ Really?
Ich bin baff und kann es nicht glauben, mit welcher Selbstverständlichkeit das alles gerade passiert ist!

Mein Gott, was muss ich für Fehler vermeiden, um nicht diesen Service hier zu missen!

Wenn der Kay jedoch etwas schlauer gewesen wäre, hätte er sich vermutlich den ganzen Ärger sparen können!
Beim Abschließen der Insta 360 FlexiCare für die neue Kamera (man möchte ja diesmal sicher gehen!) stelle ich fest: Die alte Kamera HATTE BEREITS FlexiCare! Das heißt, ich hätte einfach im Kundenkonto nachschauen müssen! Ich hatte damals jedoch ein „package“ bestellt und hatte nie auf dem Schirm, dass da FlexiCare dabei war… Damit hätte ich auch nicht die 160.000 Won bezahlen müssen und die neue Kamera, wohlwollend übergeben, hätte mir zugestanden!

Aber wer weiß, ob das alles SO reibungslos über die Runden gegangen wäre wie diese Aktion.

Am besten wäre es, wenn nichts mehr kaputt ginge…

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