Zuhause ist, wo man es fühlt

40 – Weihnachten und Winter

Man braucht ja nicht zu erwähnen, dass „Weihnachten“ „Weihnachtsferien“ bedeutet in diesem Jahr. Natürlich kommen einige Events dazu. Streitgespräche in Kneipen, Einladungen bei Kollegen und diverse Trips gibt es in dieser Zeit.

Heiligabend gibt es bei Nine und Tochter Weihnachtsfilme. Und nicht viel mehr, als da zu sitzen und in Schlabberklamotten TV zu schauen. Schöne Tradition!

Ich buche mir für die nächsten Tage zweimal Reisen zu Skigebieten (Elysian und Jisan) und einmal zum Erdbeerenpflücken.
Der Vorteil an Gruppenreisen ist, dass man Gruppenpreise bekommt. Und wenn man das gleich weiß, wird man auch nicht über den Tisch gezogen! Zwar hatte der erste Reiseleiter Tickets für die Piste um 10.000 Won günstiger angeboten, als sie im Skigebiet kosten, hat aber verschwiegen, dass er die Tickets für die Hälfte bekommt! Ich hab zwar etwas gespart, aber er hat illegal verdient! Zumal man mit einer koreanischen Kreditkarte allein schon 35% sparen kann! Auf der zweiten Tour (nach Jisan) gibt der Tourguide die Preise 1:1 weiter! Guter Mann, Kevin! Danke!

Elysian ist nett, anders als an den Skitagen kann man viel öfter runterfahren und hat keine Zwangspausen. Kann es sein, dass ich das erste Mal überhaupt allein zum Skifahren fahre? Ja. Tatsächlich. Praktisch, so in der Gruppe, die nur aus Malayen und Taiwanesen besteht, die nur zum Schneegucken hier sind! Mit mir fahren nur eine handvoll Leute überhaupt Ski oder Snowboard. Essen tu ich oben aufm Berg, da sind die Schneetouristen nicht und man muss nicht in der Schlange stehen.

Silvester fällt dann aus. Zumindest die Feier. Es stürzt in Korea ein Flugzeug ab, bzw. fährt über die Piste hinaus und es gibt viele Tote. Staatstrauer und die Feier am Lotte World Tower ist abgeblasen. Dort wollten wir zu Viert Silvester feiern. Ich hatte schon Fußwärmekissen und Hocker besorgt. Nun, wir verlagern die Party auf meinen Balkon. Ja, bei der Kälte!

Zunächst aber gibt es „Dinner for One“ mit meinem Entertainment-Kitt im ersten Stock. Der kleine Beamer und zwei Bluetoothspeaker ermöglichen uns, diese Tradition aufrecht zu erhalten.

Auf dem Balkon ist es nett, zwei Heizstrahler, die Markise und warme Decken machen es möglich! Ist schnuckelig und es gibt um Mitternacht ein wenig Alkohol. Nicht viel. Der Abend geht meist mit alkfreiem Bier über die Runden. Tut allen gut!

Wir brennen die Kerzen für 2024 ab und dann ist es 2025.

Die Erdbeertour beginnt im Chilgapsan in einem Schnee- und Eisdorf (es gibt ein paar Skulpturen und ne Rodelpiste für Gummireifen), ich mache einen kurzen 360°-Walk und genieße dann die Stimmung mit Blick auf die Rodelpisten bei einem oder zwei Kaffees.

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Der zweite Stopp ist ganz in der Nähe. Eine Hängebrücke, deren Mittelpfeiler drei Chilischoten sind, bildet die Attraktion hier. Ich mache einen zweiten Walk. Ungefähr bei der Hälfte merke ich, wie die Zeit knapp wird und da geht es gerade steil bergauf! Muss die Aufnahme unterbrechen, weil ich vor Erschöpfung fast sterbe! Schnaufend schleppe ich mich den Berg hoch und mache dann die Kamera wieder an. Beim Schneiden später muss ich die Abspielgeschwindigkeit stark verringern, weil ich so schnell unterwegs war! Ich schaffe es aber 5 min vor der Abfahrt am Bus zu sein und bin noch nicht einmal der letzte! Phuu! War knapp!

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Der finale Stopp ist dann die Erdbeerplantage. Ja, im Winter ist Erdbeerzeit! 500g der süßesten Erdbeeren ever darf man selbst sammeln, sind im Preis mit drin. Aber auch das Kaufangebot ist für koreanische Verhältnisse mega: 1kg für 20.000 Won. Damit nicht genug, denn dazu bekommt man ein zusätzliches Kilo umsonst! Ich kaufe also 4kg Erdbeeren (Nine nimmt mir was ab) für 40.000 Won – Hammerpreis! In Seoul bekommt man 500g für 18.000 Won. Nur mal zum Verhältnis! Leider hab ich nicht so viel Glück beim Lagern, ein Teil verschimmelt mir (stand zu feucht). Dennoch gibt es noch genug zum Futtern und Einfrieren.

In Jisan ist das Skifahren besser. Das ist der Ort, wo wir früher mit der Schule hingefahren waren. Ich frage mich, warum wir da nicht mehr hinreisen: Erstens ist es näher (nur 1h von Seoul), zweitens billiger, alles ist näher zusammen, es gibt eine extra Kinderpiste (von der ich runter gepfiffen werde von der Snow Patrol – zu Recht :-), Wusste es nicht und habs nicht gelesen). Wahrscheinlich hat mein GS-Chef da irgendwelche Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht. Die wahrscheinlich längst aus der Welt sind – mir jedenfalls kam alles sehr professionell vor. Und übersichtlicher als in Elysian. Egal. Skifahren macht Spaß! Muss noch mds. 1-2x privat los und dann werden die Ski verkauft/gelagert (?). Kann mir Jaehan bei der Lösung helfen?
Jisan käme für eine erneute Reise infrage.

Auf der Rückfahrt unterhalte ich mich mit Kevin und es entwickeln sich freundschaftliche Vibes! Was mir vermutlich das Leben rettet, denn wir stehen im Stau und meine Blase schafft es nicht mehr! Sie schmerzt, ist nah am Platzen (ich hatte auf der Piste mehr als 15 Abfahrten und war danach kaputt, sodass ich 2h vor Abreise ein, zwei Kaffee / Bier am offenen Lagerfeuer genossen hatte). Ich ging oft aufs Klo, auch kurz vor der Abfahrt noch. Aber es nutzt nichts, Kay platzt gleich! „Kevin, I‘ll take the bottle, I‘ll take the BOTTLE!“ sind die letzten Worte, bevor ich beinahe explodiere! Nach der ersten, unmerkbar für alle anderen, aufgefüllten Plastikflasche weiß ich, dass heute kein Leichenwagen benötigt wird! Nach der zweiten bin ich fast wieder im Normalzustand. Ich merke, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein! Guter Mann, Kevin! Danke!

Dann gibt es noch ein Wochenende und die Winterferien sind vorbei. Am 6.Januar geht die Schule weiter.

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