Zuhause ist, wo man es fühlt

39 – Die Zeit dazwischen

Ein schönes Konzert in der Lotte Concert Hall in Jamsil (wo Jaehan wohnt) bringt Erinnerungen aus einer Zeit, wo Konzertbesuche an der Tagesordnung waren, da Eltern unserer Schüler in diversen Orchestern spielten und man deshalb ständig kostenlose Konzerttickets bekam. Das geht leider nicht mehr, Korruptionsparagraphen verbieten solche Aktivitäten heutzutage. Das ist sehr traurig, aber leider Realität. Deshalb ist es umso schöner, Klassische Musik von ehemaligen Schülern Deutscher Institutionen zu hören! Das Ticket ist kostenlos. Und fällt daher nicht unter den Korruptionsparagraphen.
Anschließend gehe ich mit Jaehan aus und esse sehr gut.

Die letzten Tage im November. In der Schule hatten wir kurz Zeit, um „die Kinder was zu lernen“, wie sie es ausdrücken. In die zwei kurzen letzten Wochen waren reingequetscht Martinsumzug, Proben für das Winterkonzert, Vorlesetag, Üben für das Adventsssingen (dieser Schreibfehler ist Absicht -> Damals, in Korea 1.0, hatten wir ein Adventssingheftchen mit Noten und Texten erstellt und niemand war aufgefallen, dass auf dem Heft „Adventsssingen“ stand. Das passierte erst 1 oder 2 Jahre später ), Nachmittagskurse, Vorbereitung auf die LEGs, Lernentwicklungsgespräche (LEGs), Klassenarbeitsankündigungen und – übungen ( 3 KAs in 2 Wochen! Und das in der Grundschule – crazy!), Gesamtkonferenz, Schneefallhandling, Vertretungsstunden, Schülerverabschiedungsplanungen, Technikprobleme, Proben für den Weihnachtsmarkt und, ach ja, Unterrichtsplanung und Unterricht, wo die Kinder was lernen sollen.

Meine Kinder sind toll, fleißig und sehr anpassungsfähig – I love them! Ich wünsche allen im nächsten Jahr einen guten Klassenlehrer!

Zwischen Herbst- und Weihnachtsferien liegen gerade einmal 4 Wochen. Fakt, keine Klage. Und deshalb ist dieser Beitrag auch nicht „privat“.

Der November ist ein heftiger! In den ersten Tagen liefen die Kiddies auf der Klassenfahrt noch im T-Shirt herum, konnte ich in der Mitte noch wunderschöne Herbstaufnahmen bei 22°C machen, um dann in den letzten Tagen bei minus 6°C im Schnee rumzustapfen! Nürnberger Lebkuchen per Post von den Eltern „das letzte Mal ins Ausland“ versüßten die ersten echten Wintertage 🙂 Ein Weihnachtsessen in der Schule ist prima, einen Tag vor dem Weihnachtsmarkt.

Schon sind Weihnachtsferien – die letzten zwei Wochen waren crazy! Aber alles, was oben wie beschrieben geplant war wurde auch geschafft. Inklusive der Tränen beim Abschied einer Lieblingsschülerin. Gestern Abend brauchte ich schon drei Taschentücher, heute fünf. Wenn man so ein tolles, kluges, witziges, künstlerisch begabtes, nie nachtragendes, reflektiertes und doch kindliches Kind nicht mehr um sich haben kann, ist das traurig. Keine witzigen unverhofften Zeichnungen oder Minisprüche an der Tafel, keine selbstgemachten Papiergeschenke, keine niedlich-witzigen Geschichten und Erlebnisse mit Konstantin, keine Schnellporträts mit Füller und Buntstift. Ich werde dich vermissen, TiraM!

Auch politisch war die letzte Zeit krass. Da ruft der Präsident einfach mal so das Kriegsrecht aus! Und nur, weil er innenpolitisch Druck hat. Die Staatsanwälte (er ist ein ehemaliger) hier im Land haben viel Macht und befürchteten wohl Machtschwund durch innenpolitische Gegner. Wie auch immer, es dauerte nur ein paar Stunden, dann musste er das zurückziehen. Seit dem ist aber überall Chaos. Auf den Straßen, was ich stark merke, weil der Typ in Hannam Dong wohnen wollte und nicht, wie seine Vorgänger im berühmten „Blauen Haus“ (sowas wie das „White House“ in Uh Es Ah). So war dann auch gestern Stau, durch den ich nicht einmal mit dem Roller durchkam. Morgen wird wohl entschieden, ob er gefeuert wird. Wird großen Auflauf geben. Und nicht den zum Essen. Zum anderen ist der Won so stark gefallen, dass es im Moment keinen Zweck hat, Geld nach Deutschland zu überweisen. Da kommt dann nicht mehr viel an.

Wird es morgen in der Stadt zu spüren sein? Müsste mal wieder ne neue Sauna ausprobieren. Seit den Herbstferien ist keine neue dazugekommen. Stehe bei 64 Saunen und Djimjilbangs. Heute war ich in der nahe meiner Wohnung. 120 Schritte sind es bis dahin. Der 24h-Laden der bei 80 Schritten auf dem Weg lag und vor ner Weile geschlossen hatte, hat wieder auf. Aber nicht als GS25, sondern als 7eleven. Braucht man also nicht mehr den Berg runter laufen und wieder hoch 🙂

Die 360°-Walks kommen zwar nach und nach online, aber es gab Qualitätsprobleme beim Rendern, was ich erst merkte, als sie schon online waren. Aber zunächst nur geplant. Mussten alle neu bearbeitet werden. Und so viel Zeit hatte ich echt nicht in der letzten Zeit. Jetzt ist Zeit, ich verreise nicht, bleibe hier in Korea. Saunen besuchen, 360°-Walks machen, auf gutes Wetter hoffen dabei, Freunde treffen und – hübsch machen lassen? 😀 Zahnarztbesuch muss auch sein und der Gesundheits-Check ist am 23.12. Soviel zur Planung für diese Ferien. Für den 24. und 25. gibt es auch schon Ideen. Nur nicht einigeln!

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